Krieewelsche Pappköpp: Alte Grantler sind in Bestform
Viel Applaus für die Krieewelsche Pappköpp bei der Premiere von „Dooe bösse platt, wat?“
Krefeld. Welches sind die letzten Wörter der Forelle? „Alles in Butter.“ An Holthausens Kull sitzen die Krieewelsche Pappköpp beim „Betreuten Angeln“ und zelebrieren mit ihren Mäuzkes und Stöckskes Anglerlatein. Dabei sind sie weder weit- noch kurzsichtig, sondern uneinsichtig. Und das ist gut so.
Nach der Premiere ihres Programms „Dooe bösse platt, wat?“ freuen sich Matthes, Schäng und Co. über Beifall im Stehen. Die geliebten grantigen Pappköpp tanzen nun 37 Jahre nach den Strippen ihrer geistigen Väter. Denen geht der Stoff nicht aus. Bieten doch Fußball-WM, Steuerhinterzieher und Kommunalpolitik reichliche Steilvorlagen.
Natürlich ist der Nothaushalt „En et Stadthuus“ ein Thema - „Wer hat das Geld verjubelt?“ - Sparvorschläge inklusive: Senkung der Heizkosten in öffentlichen Gebäuden: „Die sollen sich warmarbeiten.“ Friedhofsreduzierung: „Die sollen hochkant beerdigen.“ Straßen kaufen und Wegezoll verlangen: „Lieber die Hochstraße, am Ostwall ist zurzeit nichts zu verdienen, die Venloer Straße, für alle, die einen weiten Bogen um Hüls machen.“ Auch das Amt des Oberbürgermeisters könne eingespart werden.
Bratwurst-Paule wird noch einmal auf Pappkopp-Art verabschiedet: „Er konnte keine Würstchen mehr riechen.“ Dafür steht jetzt Paula am originalgetreu nachgebauten Mini-Stand. Sie verkauft Würstchen mit und ohne Senf an den vom Vegetarier zum Veganer konvertierten Pappkopp. Er isst aber wie sein Hund, also: Würstchen.
Matthes ist der selbst ernannte Kicker-König von der Gutenbergstraße, der unter dem Länderspiel gar nicht erst anfängt. Er spielt am Tisch gegen Schäng und hat einmal mehr die große Klappe. Frage: „Spiele ich gegen Liechtenstein, Luxemburg oder Gibraltar?“ Beim ersten Gegentor: „Das war Abseits.“ Beim nächsten. „Der Ball war noch nicht freigegeben.“
Matthes macht auch eine Selbstanzeige wegen Steuerhinterziehung und will zwei Wochen in den Knast; so lange, wie Bertha in Urlaub ist. Schließlich versucht Schäng beim „Untenrumarzt“ einen Termin zu bekommen. Er landet beim Neurologen, wo eine Patientin erzählt, dass bei ihr schwarz-weiß gestreifte Elefanten durch das Zimmer fliegen, die sie nicht abschießen könne, da sie unter Naturschutz stehen. Schäng verzichtet auf die Konsultation. Die Band „The Melmpüpers“ begrüßen die Gäste nach der Pause mit „Hang Down Your Head Tom Dooley“. Matthes legt sich an der E-Gitarre voll ins Zeug.
Mögen die Pappköpp ihre Köppe noch lange hochhalten.