Kufa: Nach der Party noch Wurst und Pommes
Am Wochenende herrscht Hochbetrieb am Imbisswagen von Bodo und Andrea Dargel. Einige Gäste erfordern auch mal mehr Geduld.
Krefeld. Gegen zwei Uhr kommen die ersten Partygäste der Kulturfabrik auf Bodo und Andrea Dargel, die mit ihrem Imbisswagen auf dem Parkplatz stehen, zugetorkelt. Die Gespräche sind hörenswert und manchmal muss Dargel etwas Geduld haben, um eine Bestellung aufzunehmen. "Hallo, ich weiß nicht was ich haben will, was habt ihr denn?", lallt ein Gast Dargel entgegen. "Hmh, tu mir mal eine Bratwurst mit Brötchen, ich geb dir aber besser schon vorher das Geld", entscheidet sich der Gast dann doch.
Seit August 2009 steht das Ehepaar Dargel auf dem Parkplatz vor der Kufa. Die Nachfrage ist groß und gerade bei gut besuchten Veranstaltungen, wie der 80er oder 90er Party haben die beiden etwa 400 Besucher. "Wir mussten uns jetzt noch eine extra Friteuse anschaffen, weil wir sonst nicht hinterhergekommen sind", sagt Dargel.
Bei dem ein oder anderen landen die Pommes nicht im Mund, sondern auf einem der Stehtische. Mark, der ganz langsam Soße und Pommes auf seiner Kleidung verteilt, erklärt: "Ich komm auch damit klar, besoffen zu sein." Seine Freunde André und Christian lachen ihn zwar aus, aber auch bei ihnen fangen plötzlich die Bierflaschen an miteinander zu sprechen.
"Die Securities haben auch auf unseren Wagen einen Blick, aber eigentlich sind wir noch keinen aggressiven Betrunkenen begegnet, die waren immer lustig", erzählt Dargel. Plötzlich ertönt der Ruf: "Pommes, Pommes, Pommes" und die Dargels müssen mit vereinten Kräften wieder ran.
Die Besucher finden das Angebot am Imbisswagen gut. "Wir müssen nun nicht mehr bis nach McDonalds laufen und es schmeckt sehr gut", sagt Christian. Das Ehepaar Dargel steht auch während der Deutschlandspiele und bei großen Konzerten vor den Toren der Kulturfabrik.
Der Imbisswagen bekommt sogar Liebesbriefe, sieben Stück hat Dargel schon gesammelt. Die meisten auf den Böden von Pommesschalen. "Eine Kundin hat mal damit angefangen und seit wir den Brief ausgestellt haben, sind noch einige dazu gekommen", so Dargel.
Die nächtliche Schicht lohnt sich, deshalb denkt das Ehepaar auch über Verbesserungen nach. "Unser Geschäft ist sehr stark vom Wetter abhängig, das Essen darf nicht mit in die Kufa genommen werden, deshalb werden für den Herbst ein Vordach besorgen, damit die Kunden bei Regen nicht nass werden", sagt Dargel.
Während er weiter den Hunger der Partygäste stillt, werden an den Stehtischen Männerprobleme besprochen und immer mehr legen mit Pommesschale in der Hand eine Pause auf dem Gehsteig ein, bevor es dann nach Hause geht.