Kulturfabrik: Schwelgen in alten Zeiten
Zum Auftakt der aktuellen Deutschland-Tournee begeistert die Band Smokie ihre Fans mit vielen altbekannten Lieblingsliedern und ein paar neuen Songs.
Krefeld. Es war vor genau 30 Jahren, als eine Band aus dem britischen Bradford mit zwei Songs 14 Wochen lang Platz Eins der deutschen Single-Charts einnahm. Smokie nannten sich die vier Hit-Musiker um Sänger Chris Norman und Bassist Terry Uttley.
Nach zahlreichen Umbesetzungen, einer längeren Musikpause und diversen Oldie-Revival-Shows sind die Alt-Rocker, von denen nur noch der 56-jährige Uttley zur Originalbesetzung zählt, erneut auf großer Welttournee. In die Kulturfabrik luden Smokie zum Auftakt ihrer aktuellen Deutschland-Tour ein und gut 700 alte wie neue Fans kamen.
"Das ist unsere Zeit, unsere Musik", bemerkt eine Besucherin schon vor Konzertbeginn, wohl wissend, dass sie ihre Lieblingslieder von damals zu hören bekommen wird. Wenig altbacken, dafür abwechslungsreich präsentiert das Quintett ein Greatest Hits-Programm "mit ein Paar neuen Songs", so Frontmann Mike Craft.
"Lay back in the arms of someone" und "Tomorrow" machen gleich am Anfang deutlich, dass die Grenzen zwischen dem Softrock der 1970er Jahre und den modernen Smokie hörbar fließend sind. Harmonie in Vielfalt und melodische Nummern mit der leichten Reibeisenstimme folgen. Zum Schwelgen mit Feuerzeugen gibt es "If you think you know how to love me", zum Schunkeln und/oder "Milky Way"-Werfen "Oh Carol" und zum Tanzen "Don’t play your Rock’n’Roll to me". Das Publikum klatscht begeistert, singt sicher die Textzeilen der Ohrwürmer und findet auch nach drei Jahrzehnten Gefallen an so manchem Oldie-Hit.
Smokie selbst spielen routiniert, aber mit Spaß an der Musik. Bieder oder banal kann man das nicht nennen, zu sehr verzaubert diese Wohlfühl-Atmosphäre mit einem Hauch Nostalgie. In bester Jukebox-Manier erklingen rund 90 Minuten die Stimmungslieder bis "Needles and Pins" das erste Set abschließt.
Der Höhepunkt folgt - wie könnte es anders sein - am Ende: Smokie verabschieden sich mit "Livin’ next door to Alice", ihrem beliebten Megaseller, von den feiernden Fans. Nur wenige trällern da die unsägliche Festzelt-Zeile bei, die Masse genießt lieber die glänzende, alte Variante. Und die 1970er-Party geht anschließend im Saal nebenan weiter - bis in den frühen Morgen.