Kulturrampe: Liebesglück und Leid mit den Barbie-Puppen

Melanie Peter las aus ihrem theatralischen Monolog „Bodenhaltung“ über die Nöte des Single-Daseins.

Krefeld. Was soll man tun, wenn man nach 18 Jahren einen Anruf der großen Jugendliebe auf dem Telefonanrufbeantworter hat? Geht man zu dem vorgeschlagenen Treffpunkt? Die Situation ist wahrlich keine einfache für Manu, eine Mittdreißigerin, die ihr Single-Dasein mit mancherlei Launen durchlebt. Schließlich ist sie noch am gleichen Tag mit ihren drei Freundinnen verabredet. Und nun kommt mit Hannes die Vergangenheit zurück.

Mit Humor und schonungsloser Offenheit stellt sich Manu ihrem Leben und ihren Träumen. Mit Barbie-Puppen spielt sie schon mal das Wiedersehen mit ihrem Hannes vor - à la Hollywood quasi. Die Realität ist dann aber dennoch eine andere. Das habe sie sich anders vorgestellt, erklärt die wankelmütige Manu am Ende und kommt sich vor wie bei der Geflügelhaltung oder treffender gesagt: bei der Bodenhaltung. "Was gut ist, kommt wieder", so lautet ihr Credo und so trifft sie sich - wie verabredet - mit ihren Freundinnen.

Autorin Melanie Peter, 1972 im hessischen Alsfeld geboren, scheint die Rolle der Manu bei ihrer szenischen Lesung wie auf den Leib geschnitten zu sein. Gekonnt spiegelt sie Personen und Zeit wider, vermischt Liebesglück mit Single-Dasein und streift dabei deutsch-deutsche Liebes- und Leidensgeschichte. "Ich bin gut", sagt Manu am Schluss. Die Lesung hat ein gleiches Urteil verdient. "Bodenhaltung" ist bodenständige Unterhaltung und bester Drehbuchstoff, auch für mehr Publikum.