Lauftalent Lukas Schmitz setzt bei Olympia in Singapur auf Sieg

Der Krefelder ist Deutschlands schnellster 400-Meter-Läufer unter 18 Jahren. Er nimmt an den Olympischen Jugendspielen teil.

Krefeld. 3600 Sportler aus über 200 nationalen Verbänden des Internationalen Olympischen Committees (IOC) starten von Samstag bis zum 26. August bei den 1. Olympischen Jugendspielen in Singapur. Mitten drin im Geschehen ist als einziger Krefelder der 400-Meter-Läufer Lukas Schmitz vom SCBayer 05 Uerdingen, der heute Morgen mit dem 70-köpfigen Olympiaaufgebot von Frankfurt aus nonstop Richtung Singapur gestartet ist.

Die Idee der "Youth Olympic Games (YOG)” ist erst drei Jahre alt. Ein halbes Jahr später bekam der Inselstaat Singapur den Zuschlag für die Nachwuchsspiele der 14- bis 18-Jährigen.

Das IOC mit Präsident und Ideengeber Jacques Rogge an der Spitze fürchtet um eine Überalterung von Olympia. Das Medieninteresse und TV-Einschaltquoten ließen schon in Athen 2004 nach. Nun sollen mit den Jugendspielen junge Menschen weltweit für den Sport begeistert werden.

Doch die Kosten schossen seit der Planung in die Höhe, statt 23 Millionen Euro in der Bewerbungsphase ging es schnell auf 68 Millionen, mittlerweile sind die Organisatoren bei 217 Millionen Euro angekommen. Die Financial Times Deutschland titelte bereits "Teure Frischzellenkur für Olympia”.

Doch für Deutschlands schnellsten 400-Meter-Läufer (Bestzeit 47,21 Sekunden) unter 18Jahre stehen der sportliche Wettkampf und das Leben im olympischen Dorf im Vordergrund. "Ich habe vier Tage Zeit für die Zeit- und Klimaumstellung. Das größte Problem dürfte in Singapur die hohe Luftfeuchtigkeit mit 84Prozent bei Temperaturen zwischen 28 und 32Grad sein. Natürlich möchte ich weit kommen. Aber dafür ist wohl eine neue Bestzeit fällig”, reist Schmitz voller Optimismus nach Asien.

Der 17-Jährige Schüler des Uerdinger Stadtpark-Gymnasiums geht als drittschnellster Europäer und siebter der Jugend-Weltrangliste am kommenden Dienstag (11.35Uhr Ortszeit) am Start über die Stadionrunde. "Einen Vorteil haben die Jugendspiele. Nach den Vorläufen scheidet niemand aus. Denn je nach Vorlaufzeit starten alle Teilnehmer drei Tage später noch einmal aufgeteilt in einem A-, B- und C-Endlauf. Und der A-Endlauf ist natürlich mein Ziel. Dafür werde ich schon im Vorlauf Vollgas geben”, meint Schmitz.

"Die Olympiaausstattung ist wie bei den Großen vor zwei Jahren in Peking”, hat Lukas Schmitz im Gespräch mit dem Uerdinger Zehnkämpfer und Trainingskollegen Michael Schrader festgestellt. Drei Paar Schuhe, Trainingsanzüge, Pullover und diverse T-Shirts wollen untergebracht werden. "Der Koffer wird richtig voll werden”, berichtet Schmitz, der im 10.000 Zuschauer fassenden Bihan-Stadion von Mutter Claudia und Vater Frank unterstützt wird.

Auf eigene Faust per Internet wurden Karten geordert. Nur wenige Stunden nach ihrem Sprössling heben die Eltern von Frankfurt mit Zwischenstation Dubai Richtung Singapur ab.

Nach den Wettkämpfen bleibt Schmitz dann noch Zeit, um mit den anderen deutschen Leichtathleten einen Hauch von Asien zu spüren. Ein großes Erlebnis- und Bildungsprogramm gehört zum festen Programm der Spiele.