Mausetot kommt vom französischen mort si tôt
Pierre Sommet erzählt amüsante Geschichten über die Herkunft deutscher Wörter.
Krefeld. Finden wir etwas todschick, dann hat das wenig mit dem Tod zu tun. Die Wortbedeutung stammt von dem französischen tout chic, was soviel heißt wie ganz schick. Als 1685 eine Schar von Einwanderern aus Frankreich nach Deutschland kam, gründeten viele von ihnen hier Manufakturen und Seidenfabriken. Französische Mode, die auch am kurfürstlichen Hof bevorzugt wurde, galt hierzulande als tout chic - im Volksmund todschick.
Diese und andere amüsante Geschichten über die Bedeutung und Herkunft gebräuchlicher Ausdücke, die eigentlich aus dem Französischen stammen, hat der Krefelder Schriftsteller Pierre Sommet gesammelt und in dem Buch "Madame Baguette und Monsieur Filou" zusammengetragen. Nach der erfolgreichen Teilnahme an einem Sprachwettbewerb am Goethe-Institut vor drei Jahren bekam der gebürtige Franzose Lust auf mehr und begab sich auf Wortjagd.
Rund 2000 Wörter französischer Herkunft sind ins Deutsche übernommen worden. Ein Cordon Bleu ist bei uns ein paniertes Schnitzel, in Frankreich ist es jedoch eine begabte Köchin. Wörter wie Carré oder Café sind Einstiege in spannende Geschichten - 121 davon sind im Buch nachzulesen. "Viele Wörter wie kaputt, Schattenmorellen oder Kinkerlitzchen klingen, als seien sie deutsch - sie kommen aber aus dem Französischen", erzählt der Mann mit dem französischen Akzent.
"Wichtig beim Schreiben ist für mich Empathie", so der Autor. Um sich inspirieren zu lassen, fährt er auch gerne zum Schloss Sanssouci. "Ich versuche, mit dem Buch alle Zielgruppen anzusprechen", sagt Sommet. "Es soll einen Beitrag zur sprachlichen wie kulturellen Verständigung von Deutschen und Franzosen leisten."