Mit der Melodie im Kopf
Ein Fünftklässler aus Krefeld will „Songwriter des Jahres“ werden. Die erste Hürde hat er bereits genommen.
Krefeld. Der elfjährige Simon Stauber will hoch hinaus - mit Zettel, Stift und einer Melodie im Kopf. Die Weichen sind gestellt: Einige angefangene und zwei fertige Songs zählen bereits zum Repertoire des jungen Songwriters.
Er schreibt eigene Lieder, wie es ihm gerade in den Kopf kommt. Musik nach Lehrplan, das ist nichts für den kreativen Simon. Auch wenn ihn seine Klassenkameraden schon für einen begnadeten Musiker halten, liegt ihm das Schulfach nicht besonders. "Das ist zu theoretisch, und wir besprechen oft nicht so tolle Musik zum Beispiel von Beethoven", findet Simon. Außerdem braucht er gar keine Noten. "Bis jetzt habe ich immer erst den Text geschrieben, und dann kam mir eine dazu passende Melodie in den Kopf", erklärt er. "Simon singt schon lange im Chor. Sicher kann er sich deshalb Melodien gut merken und passende zu bestimmten Texten kreieren", schaltet sich Brigitte Stauber, Simons Mutter, ein.
So war es auch mit seinem ersten Song. Bei einem Besuch im Zoo vor gut einem Jahr kam ihm die Idee zu seinem Raubtier-Song. "Mich haben die Tiger so fasziniert, und zack, hatte ich auf einmal alles im Kopf", erinnert sich das junge Talent.
Simon hört am liebsten Xavier Naidoo, Peter Fox und Robbie Williams. Gerade der aufmüpfige Brite hat es ihm angetan. Für ihn würde Simon gerne mal zum Stift greifen. Aber noch steckt seine Karriere in den Kinderschuhen. "Man muss natürlich klein anfangen, aber einen Song für Robbie Williams zu schreiben, wäre erste Sahne, oberspitze." Seit einem Jahr spielt er auch Gitarre. Ein Leben als Sänger und Songwriter kann sich der Elfjährige schon vorstellen, aber ob aus dem Hobby ein Beruf wird, steht noch in den Sternen. Fürs Erste ist der Spaß das Wichtigste.
Um sein Talent unter Beweis zu stellen, kommt die Fernsehsendung "Dein Song" im Kinderkanal gerade recht. Im Wettbewerb mit Gleichgesinnten kann der Elfjährige zeigen, was in ihm steckt. Die erste Hürde hat er schon längst genommen. Aus rund 1000 Bewerbervideos hat eine prominente Jury die besten 16 ausgewählt: Simon ist dabei. Nach einem Vorentscheid kämpfen acht Teilnehmer im Finale um die Chance, ihren eigenen Song unter professionellen Bedingungen zu produzieren. Die Werbung zu diesem Wettbewerb hat Simon schon länger verfolgt. "Irgendwann dachte ich, ich will da auch mal zu sehen sein!"
Während der Aufzeichnungen für die Vorrunde konnte er schon einmal die Luft eines Stars schnuppern. "Ich war richtig nervös", erzählt Simon. "Ich konnte nachts kaum schlafen, die vielen Kameras, die ganzen Interviews..." Die stolze Mutter lobt den Mut ihres ältesten Sohnes: "Ich konnte nur bewundern, wie er das alles gemeistert hat." So viel sei verraten: Die Performance seines Raubtier-Songs gibt es am 28. Oktober um 19.25 Uhr im Kinderkanal zu sehen.