Neue Leute, neuer Schwung
Musikerinitiative In die Offensive geht die KMI: Man will mehr Mitglieder, mehr Sponsoren, mehr Radio-Präsenz.
Krefeld. Einer, der die Krefelder Musikerinitiative seit der Gründung im März 1979 kennt, ist zurückgekehrt in den gemeinnützigen Verein, der sich der Förderung der heimischen Musikszene verschrieben hat: Knut Habicht, auch im Naturschutzbund engagierter Werbefachmann und einst Musiker bei Rockrevue 2. Zusammen mit dem Vize-Vorsitzender Markus "Pille" Peerlings (Veranstalter in der Kulturrampe auf dem Großmarkt, die auch neue Heimat der KMI ist), dem Schatzmeister Udo Roskothen, der wahrlich keine Schätze zu verwalten hat, und dem für Öffentlichkeitsarbeit zuständigen Jan Müller, will Habicht die Musiker-Initiative neu aufstellen.
Der "Schnitt" ist nötig, sind doch der KMI in den letzten Jahren die Bands reihenweise davongelaufen. Derzeit sind 20 Gruppen (von der Blues-Interpretin bis zum Hardrocker) zahlende Mitglieder - jeder Musiker bringt 15 Euro pro Jahr in die Vereinskasse, Schüler und Studenten die Hälfte.
Wieviele Musikgruppen es in Krefeld gibt, können die KMI-Verantwortlichen nur schätzen: eher 100 als 50. Verstärkt will man nun die unbekannten Schülerbands ansprechen - ihnen vor allem Hilfestellung geben. "Die reicht vom Gestalten vernünftiger Bewerbungen für einen Gig über das Ausfüllen einer Gema-Liste und der Bereitstellung eines Proberaumes im Musik-Bunker bis hin zum Soundcheck vor dem ersten Bühnenauftritt", erklärt Markus Peerlings, der die kleine "Rampe" innerhalb von eineinviertel Jahren zu einer etablierten Lokalität mit bislang 130 Konzerten und Kleinkunst-Veranstaltungen gemacht hat. "Die dafür aufgewendete Zeit darf man freilich nicht rechnen", so Peerlings.
Ab Juni ist die KMI auch regelmäßig im Bürgerfunk von "Welle Niederrhein" vertreten - eine Plattform für Krefelder Musiker-Talente. Sollte die Politik den landesweiten Bürgerfunk aus Kostengründen ausbluten lassen, will die KMI dennoch im Radio präsent bleiben. Jan Müller: "Wir sind an der freigewordenen Frequenz des insolventen Heinsberger Lokalsenders interessiert." Doch das kostet Geld, und davon hat die KMI wenig. "2800 Euro Zuschuss vom Kulturamt der Stadt reichen einfach nicht", reklamiert Knut Habicht, der die Lokalpolitik und Sponsoren mit ins Boot holen möchte. Finanzchef Roskothen: "Allein die zweitägige Sommerrock-Veranstaltung kostet mehr als 3000 Euro für Werbung, Plakate und Bühnentechnik.
Apropos Technik: Nachwuchsbands können auf dem KMI-Equipment (16 Spuren) Live-Konzerte in der "Rampe" mitschneiden. Die Band Crosshead hat daraus eine CD produziert.