Nonnen füllen Beichtvater mit „Amazonengeist“ ab

Der Rest vom närrischen Wochenende aus Uerdingen und aus dem Stadtwald.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Krefeld. Uerdingen feierte am Sonntag die letzte Saalsitzung vor der Karnevalswoche. Mit der Bürgersitzung des Karnevalszug-Verein (KZV) hatten Bürger die Möglichkeit die Auftritte aller Uerdinger Karnevalsvereine und Institutionen zu sehen: „Wir laden damit alle ein, kostenfrei ansehen zu können, was unser Saalkarneval in der Session zu bieten hatte“, erklärt Organisationsleiter Torsten Horrix.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Bis zu 200 Leute kamen, mehr oder weniger verkleidet, in die Uerdinger Halle. Sie schauten sich das ganze dreistündige Programm an oder kamen nur für einzelne Programmpunkte. Auch Altenheime wurden zu der Sitzung eingeladen.

Foto: Privat
So bunt war das Karnevalswochenende in Krefeld
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Los ging es um 14.11 Uhr mit den Stratumer Funken, die auf der Bühne ihren Gardetanz zeigten. Auch die Eulen Kindertanzgruppe begeisterte das Publikum mit ihren Tänzen. Anschließend heizte die Partyband Rhienstädter der Uerdinger Halle mit karnevalistischen Klängen ein und brachten Schwung in den Sonntagnachittag. Auch das Uerdinger Kinderprinzenpaar stattete mit ihren Garden den Bürgern einen Besuch ab. Musikalisch ging es mit Gesang von Heiko Grossmann und einer Schlagerparodie von der Vereinigung Uerdinger Minister.

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Zum Schluss wurde die Karnevalshymne der Rheinstädter angestimmt: „Oeding blivt Oeding“ schmeterten alle Anwesenden, in Vorfreude auf die kommende Karnevalswoche.

Unter einem etwas ausgefallenen Motto hat am Sonntag der Freundeskreis „Die Labersäcke“ seine Pappnasensitzung abgehalten. „Säcke, Samba, Fußballfieber“ war der närrische Dreiklang, mit dem Andreas Dams pünktlich um 11:11 Uhr die Sitzung eröffnete. Getreu diesem Motto waren die Jecken im Publikum mit allem geschmückt, was sich im Fußball so finden lässt: Von Trikots über Schals bis hin zu Fähnchen war alles vertreten.

Auch das Programm, das Dams präsentierte, konnte sich sehen lassen: Neben dem Bauchredner Peter Kerscher mit seiner Kuh Dolly und Peter „Die Erdnuss“ van den Eertwegh brachten „Die Kalauer“ den Saal im Stadtwaldhaus zum Beben. Die beiden Musiker parodierten Brings (Hallelujah) und machten auch mit ihren eigenen Hits („Meine Nachbarin“ und „Wir gehen nur dahin wegen der Kellnerin“) mächtig Stimmung. Mit „Ne Kölsche Tenor“ und „Die Fetzer“ standen auch Künstler auf der Bühne, die sogar in den Karnevalshochburgen Düsseldorf und Köln bekannt sind. Alle Beiträge wurden natürlich mit der einzigartigen „Pappnasenrakete“ und einem dreifachen „Krawumm“ belohnt.

Pünktlich um 20.11 Uhr zogen 25 Amazonen vor 400 Gästen in ihren rot-schwarzen Uniformen auf die Bühne des Stadtwaldhauses. Zunächst erfreute die Tanzgarde aus Stahldorf die Anwesenden mit dem Gardetanz, bevor die Kommandeuse Heike Krouß die Beförderungen der Aktiven und die Ehrungen verdienter passiver Mitglieder, Freunde und Gönner vornahm. Besonders zu erwähnen wären hier, die einzige noch amtierende Gründungsamazone (Gabriele Steinmetz) die zum General befördert wurde, bevor die Geschäftsführerin (Birgit Esters) aus der Hand des LRK-Präsidenten, Ralf Mühlenberg, für ihre 20 Jahre Vorstandsarbeit die Urkunde und den Verdienstorden des LRK in Silber erhielt. Als ganz persönliches Amazonen-Geschenk überreichte Vize-Vorsitzende Elke Tork eine Abendtasche mit Namensgravur. Ehe die Bühne zum Showteil umgebaut wurde, sorgten die „Krähenfelder“ für den nötigen Durst.

Unter Glockengeläut zogen die „Barmherzigen Amazonen“ unter Führung der Mutter Oberin Elke Tork in „ihr Kloster“ ein. Die 25 Nonnen sangen zu Beginn des Showteils ganz unsaubere Töne und so war klar, dass dieser Chor unter der Leitung von Dr. Dr. Angela Bissels noch viel Übung brauchte, um im Finale glänzen zu können.

Prominente Gäste wie Ulli Hoeneß, Heidi Klum mit Jorge, Gloria Gaynor, Horst Schlämmer, Heino, „Katze“ Katzenberger, Gregor Kathstede, Tebartz van Elst (dargestellt von Amazonen) suchten in den folgenden eineinhalb Stunden Zuflucht im Kloster. Schwester Rutti (Ruth Ernst) lief mit selbst gebrautem „Amazonengeist“ ständig umher und füllte neben Nonnen und Gästen des Klosters auch Beichtvater „Günter“ (gespielt vom Reitlehrer Günter Hebben) im Beichtstuhl ab. Der Chor der Nonnen sang Songs aus „Sister Act“ „I Will Follow Him“, „Maria“, „Happy Day“ und „My God“.