Parks in Krefeld: In Linn auf den Spuren von Emma de Greiff
Die Atmosphäre im Burgpark und Greiffenhorst Park genoss schon deren Gründer-Familie. Die Verschönerungen hatten aber nicht nur positive Auswirkungen.
Krefeld. Vermutlich saß Emma de Greiff gerne im Park der Burg Linn und schaute über die weiten, grünen Wiesenflächen. "So stellen wir uns das zumindest gerne vor ", erzählt Almuth Spelberg schmunzelnd und verweist auf ein Gemälde der Tochter von Johann Phillip de Greiff, das im Museum Burg Linn hängt und sie mit der Festung im Hintergrund zeigt. Spelberg verrät auch, dass eine der Erhöhungen im Park gegenüber der Burg, auf der eine kleine Marmor-Sitzbank steht, intern auch gerne Emma-Hügel genannt würde.
Tatsächlich erbte Johann Phillip de Greiff das Anwesen in Linn seinerzeit von seinem Vater, dem Seidenhändler Isaac de Greiff. Die Familie ließ den sternförmigen Park am Fuße der alten Wehranlage aus dem 17. Jahrhundert vom rheinischen Gartenkünstler Maximilian Friedrich Weyhe im Stil eines englischen Landschaftsparks entwerfen. "Deutlich wird, dass der Blickfang der Grünanlage die Burg ist und sie immer wieder in Szene gesetzt wird", erklärt Spelberg.
Viele Besucher des Parks genießen heutzutage die Atmosphäre und nutzen auch den angrenzenden Spielplatz, auf dem Kinder zu kleinen Rittern und Edelfrauen werden. Dort wurde das Thema Burg in den Spielgeräten aufgegriffen. "Wir kommen gerne hierher, vor allem nach einem Besuch im Museum", sagt Elisabeth Schyschka, deren zwei Kinder auf den kleinen Holzburgen turnen.
Ein weiteres wichtiges Gestaltungselement ist das Wasser. Zwei Burggräben durchziehen den Park. "Sie waren trocken gefallen und wurden im Zuge der Sanierung 2001 im Rahmen der dezentralen Landesgartenschau mit Tonmatten abgedichtet und wieder mit Wasser befüllt", sagt die Fachbereichs-Mitarbeiterin.
Dasselbe Prozedere wurde auch im Greiffenhorstpark vorgenommen. Das Grundstück erbte Cornelius de Greiff, Isaac de Greiffs zweiter Sohn, und ließ den Park auf einem 80 bis 90 Meter breiten Wiesenstreifen entlang des Linner Bachlaufs anlegen. Die späteren landschafts-architektonischen Maßnahmen für die Landesgartenschau hatten allerdings negative Folgen für den Artenschutz. "Als das trockengefallene Flussbett ebenfalls mit Matten ausgelegt wurde, entdeckten wir eine enorme Anzahl an Kammmolchen", erinnert sich Theo Malschützky vom Fachbereich Grünflächen. Eimerweise wurden die Amphibien ins Latumer Bruch umgesiedelt.
"4000 Kammmolche fand man 2002 in dem Bach" sagt er. Das war damals das größte Vorkommen in NRW. "Inzwischen haben sich nur wenige erneut angesiedelt, obwohl wir versucht haben den Lebensraum für sie wieder so freundlich wie möglich einzurichten." Da der Kammmolch einen wechselfeuchten Lebensraum bevorzugt, wurde bewusst ein Teil des Bachlaufs trockengelegt, um einen sumpfigen Bereich zu erhalten. "Aber der Schaden, der angerichtet wurde, ist leider nicht so schnell wieder zu beheben", bedauert Malschützky.