Kunst-Aktion Pilger-Routen zu sakralen Schätzen
Die Krefelder Markus Kossack und Simon Erath beteiligten sich an einer Düsseldorfer Kunst-Aktion.
Krefeld. Die Krefelder Markus Kossack (50) und Simon Erath (27) sind zur Kunst gepilgert, drei Tage lang waren sie dafür im September in Nordrhein-Westfalen unterwegs. Den Auftrag für ihre Pilgerfahrt haben sie allerdings nicht von hoch weit oben empfangen, ihre Mission startete mit einem Auftrag aus der Kulturszene des Landes. Anlass ist die noch bis Januar laufende Ausstellung „The Problem of God“ in der Düsseldorfer Kunstsammlung.
Gemeinsam mit dem Portal Kulturkenner.de und dem Verein Tourismus NRW hat sich die Kunstsammlung eine neuartige PR- und Werbestrategie für die Ausstellung erdacht. Die Schau in Düsseldorf zeigt, „wie sich Formen der christlichen Bildsprache“ in zeitgenössischer Kunst niederschlagen, die Aktion „Kunstpilgern in NRW“ offeriert dazu vier Routen durchs Land, die unter verschiedenen Themen „religiös-inspirierende Stationen“ zu bieten haben.
Für die Erstbegehung der Pilgerrouten konnte man sich bewerben, und das haben Kossack und Erath getan. Der gelernte Gestalter Kossack und der Kunststudent und Fotograf Erath kennen sich durch ihre gemeinsame Arbeit für das Krefelder Magazin „Streuner“, das Streunen als profane Form des Pilgerns ist ihnen also nicht fremd, und beide sind sehr an Kunst interessiert.
Ungefähr 70 Zweierteams hatten sich beworben, je zwei Teams pro Route wurden angenommen, insgesamt also acht. Die Routen standen unter den Themen „Licht“, „Diesseits“, „Eine feste Burg“ und „Paradies“, Kossack und Erath haben die Route „Eine feste Burg“ mit elf Stationen erwischt.
Die Reisespesen wurden von den Veranstaltern übernommen, als Gegenleistung mussten Kossack und Erath ihre Eindrücke mit Bildern und Texten über soziale Medien zur Verfügung stellen. Sucht man zum Beispiel bei facebook den Hashtag #kunstpilgern, bekommt man Beiträge von Kossack und Erath aber auch anderer Kunstpilger zu sehen.
Auf Kossacks und Eraths Route lagen die Merkez-Moschee in Duisburg, aber auch die kurz vor ihrer Fertigstellung stehende Zentralmoschee Ehrenfeld in Köln. „Das wird mit 18 000 Quadratmetern Gesamtfläche die größte Moschee Europas“, berichtet Kossack. Unter anderem haben die Krefelder auch Synagogen in Duisburg, Bochum und Stommeln sowie auch christliche Sakralbauten besucht.
Vom kleinsten Gebäude waren die beiden dabei am meisten beeindruckt. Auf einem freien Feld steht in der Nähe von Mechernich die futuristisch anmutende Bruder-Klaus-Feldkapelle. Der Bau in Form eines Quaders ist eigentlich mehr Kunstobjekt als Gebäude und wurde von dem Schweizer Stararchitekten Peter Zumthor im Auftrag eines privaten Sponsors erbaut.