Pleiten, Pech und eine Menge Lacher

Die erste Comedy Stage in Krefeld ist ein voller Erfolg gewesen — trotz eines Stromausfalls zu Beginn der Show.

Krefeld. Von billigen PR-Parolen lässt sich der Krefelder an und für sich nicht blenden. Er bildet sich lieber selbst eine Meinung. Das musste auch Luke Mockridge erfahren, als er am Dienstagabend die erste Comedy Stage im Casablanca-Kino anmoderierte. Er versprach zum Auftakt „die beste Comedy-Show am Niederrhein“ — und bekam sofort Widerworte aus dem Publikum zu hören:„Das werden wir ja noch sehen“, tönte eine Zuschauerin, als hätte sie da bereits etwas geahnt.

Denn als Ill-Young Kim, der erste Kleinkünstler des Abends, zu seiner Pointen-Premiere in Krefeld ansetzte, war es — zack — auf einen Schlag total dunkel im kleinen Kinosaal. Stromausfall. Die Zuschauer: entzückt. „Die sollen doch nicht alle AKW gleichzeitig abschalten“, war aus einer der hinteren Reihen zu hören. „Stand-up-Comedy — du bist gefragt“, setzte einer von vorne nach. Und tatsächlich: Im Schein einer kleinen Taschenlampe überbrückte Moderator Mockridge durchaus souverän die Zeit, bis wieder Licht wurde.

Auch wenn die E-Gitarre der Show-Band, bestehend aus einem einzigen Musiker namens Norbert Krause, noch immer von der Stromversorgung abgeschnitten war und auch die Mikros anfangs nicht so wollten, wie sie sollten, boten die fünf Comedians ihren Zuschauern eine kurzweilige Nacht voller Lacher.

Ill-Young Kim, der ehemalige Viva-Zwei-Moderator, klärte amüsant über deutsch-asiatische Missverständnisse auf und entlarvte dabei auch das eine oder andere Klischee.

Nachfolger Achim Knorr spielte mit seiner Gitarre und mit Worten. Zu hören gab es lustige Lieder — überwiegend zum Thema Ernährung — mit Titeln wie „Eine Fromage auf den Käse“ oder „Wo die dicken Bohnen wohnen“.

Vor der Pause betrat Lokalmatador Kristian Kokol die improvisierte Bühne aus insgesamt 16 umgedrehten Bierkästen. Am Körper: sein selbst entworfenes T-Shirt mit integrierter Magnettafel, darauf die Aufschrift „I love“. Liebenswert, dadaistisch und leicht verpeilt, wie es seine Art ist, berichtete der für den Prix Pantheon nominierte Künstler von seinem Kampf gegen die Einsamkeit.

Auch Dagmar Schönleber und Zauberer Erasmus Stein machten trotz der fortgeschrittenen Stunde Spaß. Und so gab es für den improvisiert-charmanten Abend in intimer Atmosphäre auch gebührend Applaus.