Ramadan hat begonnen

Eine Broschüre gibt Muslimen Tipps für die gesunde Ernährung im Fastenmonat. Sie ist erstmals zweisprachig erschienen.

Krefeld. Früh hat heute bei muslimischen Mitbürgern der Wecker geklingelt. Um 4.06 Uhr begann Ramadan, der Fastenmonat, der einer der fünf Säulen des Islam ist. Von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang ist für jeden gesunden Moslem strikte Abstinenz Pflicht.

Nicht nur auf Essen und Trinken muss dabei verzichtet werden, sondern auch auf Rauchen und Geschlechtsverkehr. Es ist aber ebenfalls eine Zeit, in der die Beziehung zu Gott gefestigt werden soll.

In der Yunus-Emre-Moschee an der Obergath informierte die Union der Türkischen und Islamischen Vereine in Krefeld über das größte religiöse Ereignis der Muslime und stellte die Broschüre „Gesunde Ernährung im Ramadan“ vor, die in diesem Jahr das erste Mal zweisprachig erscheint.

Mit ins Boot holte sich der Verein die AOK, mit der seit zwei Jahren eine lose Kooperation besteht. Gleichzeitig wurde der aktuelle Ramadan-Kalender vorgestellt.

18 Stunden fasten — für AOK-Regionaldirektor Thomas Meertz eine „anstrengend klingende Sache“, bei der „vernünftige Ernährung“ Voraussetzung sei. Bereits beim Frühstück, „Sahur“ genannt, sei die Speisenauswahl wichtig.

Er empfahl „Powerfood“ wie Nüsse, Trockenfrüchte, Müsli. „Das hält vor.“ Bestätigen konnte es Mehmet Demir, Vorsitzender der Union. „Ich halte mich daran, da wird man nicht so schnell schlapp.“ Ein Apfel, eine Tomate, Petersilie und reichlich Zitrone sollen den Bedarf an Mineralstoffen und Vitaminen decken. Erheblich erschweren kann das Wetter die Fastenzeit. „Es könnte ja auch mal heiß werden“, unkte Meertz.

Mit den Temperaturen steigt der Durst. Vor übermäßigem Konsum von Salz wird daher gewarnt. Und um die Flüssigkeitszufuhr — die untere Grenze sind zwei Liter pro Tag — zu erleichtern, wird Suppe empfohlen, vor allem am Abend, wenn das Fastenbrechen beginnt.

Demir beschreibt es als „ein Fest der Familie“, zu dem auch Gäste willkommen sind. Auch dazu liefert die Broschüre Ratschläge, denn der Magen sollte nach dem Fasten nicht übermäßig überlastet werden. Wer aus gesundheitlichen Gründen nicht fasten darf, spendet eine Mahlzeit an bedürftige Menschen.