Seiltanzen statt pauken – Kinder machen Zirkus
Mit dem Zirkus Lollipop können sich die Kinder der Grotenburgschule als Artisten erproben.
Krefeld. Wer hat nicht schon einmal davon geträumt? Als Clown mit dicker roter Nase die Zuschauer zum Lachen zu bringen, als Akrobat unter der Zirkuskuppel zu wirbeln oder als Dompteur Tiere zu Kunststücken zu animieren. Die Kinder der Grotenburgschule durften sich in der vergangenen Woche als Artisten versuchen. Zum ersten Mal hatte die Grundschule den Zirkus Lollipop engagiert. Eine Woche lang wurde geprobt und eine eigene Vorstellung auf die Beine gestellt.
Corina (8) aus der Klasse 2b geht mit ganz vorsichtigen Schritten über ein dickes Seil. Sie gehört mit 15 weiteren Mädchen zur Seiltanzgruppe und wird bei ihrem Auftritt Kunststücke mit einem Reifen zeigen. Doch zunächst ist Probe angesagt. "Ich habe schon vorher auf dem Bettrand geübt, aber wenn ich hier zu lange auf dem Seil stehe, bekomme ich Pudding in den Beinen." Sie hat am eigenen Leib erfahren, wie schwierig die sonst so leichtfüßig aussehenden Kunststücke sind. Nichts für die kleine Celine. Sie hat Höhenangst und wechselt dann doch lieber in die Clowngruppe, die im Nachbarzelt lauthals Sketche einübt.
Robby Ortmann, Besitzer des kleinen Zirkus’ mit pädagogischer Funktion, und sein Team sind darauf spezialisiert mit Kindern zu arbeiten. Alle Klassen der Grotenburgschule sind an dem Projekt beteiligt. Zu Beginn der Woche wurden die Kinder in jahrgangsübergreifende Gruppen eingeteilt und haben Nummern im Seiltanzen, Jonglieren, Feuerspucken, Zaubern, am Trapez oder in Akrobatik eingeübt. Außerdem sind eine Clown-Nummer und der Auftritt einer 40 Kilo schweren Würgeschlange im Programm. Für ihre Auftritte werden die Kinder auch geschminkt und in farbenfrohe Kostüme gesteckt.
Selbst die Eltern schauen nicht untätig zu. An den Vostellungstagen verkaufen sie Kuchen, Getränke und Würstchen, und auch sonst bringen sie sich je nach Bedarf voll in die Projektwoche mit ein. "Ohne die Eltern geht es nicht", erklärt Schulleiter Horst Mevißen. Zusammen mit der Elternschaft kam das Lehrerkollegium auch auf die Idee, eine Zirkusprojektwoche zu realisieren.
Eine ganze Woche steht im Zeichen des Zirkus’. Während ein Teil der Kinder im Zelt auf dem Parkplatz des Grotenburgstadions für die Aufführungen probt, ist in den Klassenräumen nicht an normalen Schulunterricht zu denken. Auch dort wird das Thema Zirkus in den Unterricht eingebaut.
400 Sitzplätze hat das Zirkuszelt und die wollen an den Vorstellungstagen besetzt werden. "Wir kämpfen gegen die Weltmeisterschaft an", bedauert Angela Frönicke vom Vorstand des Fördervereins Grotenburgschule. "Wir hoffen aber sehr, dass die Aufführungen gut besucht werden." Die Kinder sind jedenfalls begeistert und fiebern ihrem großen Auftritt entgegen.