Seither ist für Thabo alles sehr aufregend geworden: Er lebt jetzt im dänischen Ree Park, einem Safaripark in Ebeltoft. Dort wurde er als erster Vertreter seiner Art bereits sehnsüchtig erwartet - und ist nun der Stolz der Mitarbeiter und Besucher. "Wirklich alle lieben ihn, besonders seine Tierpfleger", berichtet Park-Direktor Jesper Stagegaard, der den Bullen persönlich auf seiner Reise gen Norden begleitet hatte. "Und auch er hat eine sehr enge Beziehung zu ihnen aufgebaut und fühlt sich wohl in ihrer Gegenwart."

Trotzdem wirkt Thabo ab und an noch ein wenig verunsichert, ist ja schließlich alles neu für ihn. Er bewohnt zusammen mit anderen Arten wie Antilopen und Giraffen ein riesiges Gelände ohne Zäune und Absperrungen - und kann sich dabei fast wie in freier Wildbahn fühlen. Denn tierische Gesellschaft hätte er ja auch in der afrikanischen Savanne.

"Manchmal vermisst er aber immer noch seine Mutter, vor allem wenn es für ihn mal stressiger wird", sagt Stagegaard. "Es sind einfach zu viele neue Freunde und seine neue Welt wirkt auf ihn wohl einfach zu groß." Deswegen nutzt er noch nicht das ganze Gelände für sich.

Aber so langsam weiß er seine neue Umgebung auch zu schätzen. "Er liebt vor allem das neue Wasserloch und nutzt es für ausgiebige Schlammbäder an warmen Sommertagen", erzählt der Park-Direktor. Und auch sein Appetit leide nicht an der Umstellung: "Thabo pflückt frische Blätter von den Bäumen und frisst die Kraftfutter-Pellets, die extra für ihn hergestellt werden, wie Bonbons."

Besonders die Giraffen gehören zu seinen besten Freunden in Dänemark, "sie treffen sich häufig zum gemeinsamen Blättermahl". In wenigen Monaten bekommt der Krefelder aber auch weibliche Spitzmaulnashorn-Gesellschaft. Mit einer Partnerin an seiner Seite wird er dann bestimmt seine Mama nicht mehr so sehr vermissen.