WZ-Sportlerwahl: Emilie Boll belegt Platz 5 Auf dem Sprung zur Sport-Uni in Louisiana

Krefeld · Emilie Boll landet auf Rang fünf bei der WZ-Sportlerwahl 2019. Vor der Corona-Pause stellte sie Rekorde in den USA auf.

Die Schwimmerin Emilie Boll gehört zur deutschen Schwimmspitze und überzeugte im vergangenen Jahr bei den Deutschen Meisterschaften, bevor sie den Sprung in die USA wagte und dort Rekorde aufstellte.

Foto: SC Bayer 08 Uerdingen/SV Bayer 08 Uerdingen

Ohne die Folgen der Corona-Pandemie, wäre Emilie Boll in diesen Tagen gar nicht in Krefeld. „Ich habe quasi die letzte Maschine nach Deutschland bekommen“, sagt die 19-Jährige, als die Redaktion ihr die Trophäe für Platz fünf bei der WZ-Sportlerwahl zum Vereinsgelände des SV Bayer Uerdingen bringt. Ihr erstes Jahr als Studentin an der Universität von Green Bay in Wisconsin (USA) endete verfrüht. „Die Situation in den USA sieht im Moment nicht wirklich gut aus. Es ist schwierig für mich zu planen. Das ist schon richtig blöd.“ Irgendwann im Spätsommer soll es wieder in die USA gehen. „Am besten noch im August“, sagt Boll.

Von Wisconsin in den Süden
der Vereinigten Staaten

Platz 5: Emilie Boll erhielt bei der WZ-Sportlerwahl 467 Stimmen.

Foto: samla.de/Samla

Dann geht es aber auf eine andere Universität. „Ich wechsel zur Universität nach Louisiana.“ Eine regelrechte Hotspot-Uni in den Südstaaten der USA mit bekannten Sportteams, zu denen Boll am besten auch noch in diesem Jahr stoßen will. „Ich glaube, es wird für mich auf jeden Fall anders als in Green Bay.“

Foto: Ja/WZ

Rund 33 500 Studenten sind an der staatlichen Louisiana State University aktuell gemeldet. Die LSU ist bekannt für ihre Sportteams, die Tigers. Vor allem im Bereich Basketball und Football brachte die Südstaaten-Universität in den vergangenen Jahrzehnten viel hervor. Zwei der bekanntesten Absolventen sind der ehemalige Basketball-Superstar Shaquille O‘Neal und der aktuelle NBA-Profi Ben Simmons. Klangvolle Namen an einer renommierten Hochschule.

Doch auch die Schwimmerin aus Krefeld machte in der Zeit vor Corona an ihrer Universität auf sich aufmerksam. Boll konnte drei neue Bestzeiten für die Uni in Green Bay schwimmen. Sie hält den School-, Freshman- und den Poolrekord über 100 Yards. „Schoolrekord beinhaltet alle Zeiten unserer Uni, Pool-Rekord alle Zeit im uni-eigenen Becken und als Freshmans werden alle bezeichnet, die sich im ersten Uni-Jahr befinden“, erklärt die 19-Jährige.

Jetzt heißt es aber erstmal wieder im Aquadome in Uerdingen Meter statt Yards zu schwimmen. Immer unter Anleitung ihres Heimattrainers Klaas Focken. „Ich trainiere hier ganz normal weiter mit meiner Mannschaft. Das fühlt sich natürlich gut an, hier wieder dabei zu sein.“ Jetzt gilt es für Boll erstmal wieder in Form zu kommen, internationale Wettkämpfe zu schwimmen.

Boll will weiter an der deutschen Spitze mitschwimmen

Wann es dann für Boll, die im vergangenen Jahr sensationell den Vizemeistertitel bei den Deutschen Meisterschaften über 50 Meter Brustschwimmen gewann, wieder um Podestplätze und Medaillen gehen wird, bleibt auch im Schwimmsport noch weiter offen. Ehrgeizig bleibt die Schwimmerin definitiv. Ein fünfter Platz bei der WZ-Sportlerwahl ist für sie „natürlich in Ordnung“. „Aber man strebt immer nach mehr, ich will immer ganz vorne sein.“

Dies gelang bei der WZ-Sportlerwahl zuletzt als Schwimmerin Anne Poleska. 1996, 1997, 1998, 1999, 2004, 2005: Sechs Mal sicherte sich Poleska zu ihrer aktiven Zeit den Titel bei der WZ-Sportlerwahl. „Es ist absolut klasse, was sie geleistet hat. Ich treffe sie ab und zu bei Workshops. Sie ist auch ein Vorbild von mir, ich schaue aber auch auf die aktuellen Topschwimmer, auch auf die aus dem Ausland“, sagt Boll. Ihr Ziel sei ganz klar, „weiter an der deutschen Spitze mitzuschwimmen“.

Das geht nur mit Training unter Top-Bedingungen. Deshalb soll es so schnell wie möglich wieder über den großen Teich in die Vereinigten Staaten gehen. Das große Abenteuer Louisiana steht dort an. „Ich freue mich total auf die neue Uni und die Leute. Hoffentlich kann ich schnell wieder rüberfliegen“, sagt Boll.