Textsichere Höhner-Fans
Die Kölner Kultband bringt einen Hauch von Viva Colonia nach Krefeld.
Krefeld. Wer ganz unbedarft am Wochenende ins Seidenweberhaus geriet, der musste sich wie in einem Viertel der Domstadt fühlen. Auf der Bühne tobten die sechs Höhner mit ihrem Frontmann Henning Krautmacher und im Saal und auf der Empore war das begeisterte Krefelder Publikum schier aus dem Häuschen.
Während die Reihen vor der Bühne standen und geschlossen schunkelten und winkten und an eine Ü30-Party erinnerten, zogen es wieder andere vor, sich das Spektakel von oben anzusehen. Doch auch die Besucher dort, deren Haare meist grau und licht waren, hielt es nicht auf den Stühlen.
Die Kölner Traditionsband, im vierten Jahrzehnt so jung und aktuell wie eh und je, gab ihr vielbejubeltes Krefelder Gastspiel unter dem Motto "360 in Concert". Als zu Beginn der rote Nebel sich verzog, da ging das Hit-Feuerwerk so richtig los. "Ist das nicht wunderbar", "Du föhlst Dich jot aan", "Mir maache he unser Ding", egal welcher Song angespielt wurde, die Besucher kannten den Text und sangen fleißig mit.
Im ersten Teil waren es viele Lieder der neuesten Höhner-CD "Himmelhoch High". Es ist wohl das vielfältige musikalische und inhaltliche Angebot, das als Markenzeichen der Band den Höhner-Erfolg begründet. Und liegen die Wurzeln ganz fraglos in Köln, so wundert es nicht, das die europaweite Nachfrage von Album zu Album steigt.
Nach einer kurzen Pause sangen die Köln-Botschafter auch die vom Publikum erwarteten Karnevalstitel. "Ech bön ene Räuber", "Viva Colonia" sowie Anklänge an die "Karawane" und ernteten tosenden Beifall. Das konnte Henning nur noch mit der Verkündung des 3:1-Eishockey-Siegs der Pinguine toppen.
Kurz vor Elf, nach einigen Zugaben, gingen dann die Lichter an. Und den zu Beginn angebotenen Gehörschutz gaben nur wenige Besucher wieder an der Garderobe ab, während die Kölner Band an den unteren Niederrhein weiterzog. Am Samstag schon stand sie in Rees wieder auf der Bühne - vor anderen treuen Höhner-Fans.