Zoodirektor Dreßen „Der lässt doch Affen Bilder malen“
Doctores humoris causa: Zoodirektor Wolfgang Dreßen ist als Kandidat zugelassen. Am 2.Februar entscheidet sich seine Aufnahme.
Krefeld. Entsetzten packte die Schar der Doctores humoris causa. Kandidat Wolfgang Dreßen hatte gerade eingestanden: "Ich stamme nicht vom Niederrhein. Ich komme aus der karnevalistischen Hochburg Lendringsen im Sauerland." Erst der Hinweis, sein Vater sei Rheinländer, stimmte die Mitglieder der Unterabteilung der KG Uzvögel gnädig: Sie ließen den Krefelder Zoodirektor zur Bewerbung für den Kreis der "Doctores humoris causa" zu.
Ob Dreßen wirklich in den 1971 gegründeten Männerbund aufgenommen wird, entscheidet sich am 2. Februar im Stadtwaldhaus. Dort wird er in der Sitzung mit dem Motto "Enne Besuch im Zoo" öffentlich geprüft. Nur die Redekünste des Fürsprechers Johannes Kockers, ab sofort Ex-Prinz, der Dreßen geworben hatte, konnten die Doctores zum vorläufigen Ja bewegen.
Grundsätzliche Bedenken hatte der Künstler Theo Windges: "Der lässt Affen Bilder malen und verkauft sie auch noch, das ist unlauterer Wettbewerb." Dass ihm auf Anhieb keine Tierwitze einfielen, brachte dem Zoodirektor auch keine endgültigen Sympathien. Erst als er verriet, seine Doktorarbeit über das "Sozialverhalten der kleineren Kängurus" geschrieben zu haben, überzeugte er die meisten. Platt waren sie, als Dreßen mit der Frage nach dem "tierischen Ernst" konterte. Damit hatten sich die Humorvollen bisher noch nicht beschäftigt.
Debatten, die folgten waren Rudi Neuhausen, Erfinder der "Doctores hum.", und Manfred Albers, "Uzvögel"-Präsidenten, nicht ernst genug: Sie drängten auf eine zügige Entscheidung und ließen den Kandidaten vermessen - damit Doctorhut und -mantel auch passen. Nicht in jedem Jahr haben sie Gelegenheit, einen Dr. zum Doctor zu machen. Ma.