The Resignators in der Kulturrampe: Spaßband aus Melbourne in weißen Socken
The Resignators: Der Angriff der Killer-Kirschen.
Krefeld. Sie tragen kurze Hosen und weiße Socken — Polizisten in Australien. Die Resignators aus Melbourne halten diese Tradition auch in der aufgewärmten Kulturrampe aufrecht. Die Spaßband von Downunder gab am Mittwochabend ihr erstes Deutschland-Konzert auf ihrer ersten Europa-Tournee in der Kulturrampe auf dem Großmarkt, die sie bereits mit einigen europäischen Eigenheiten konfrontierten. Etwa mit den 60 Euro Autobahngebühr für die Fahrt von Paris nach Straßburg mit dem Leih-Transporter. „Kauft bitte unsere VDs und unsere T-Shirts“, rief der Sänger ins 30-köpfige Publikum. „Wir brauchen Diesel, um nach Frankfurt zu kommen.“
Als Ska-Band waren die sechs Jungs und die Frau am Keyboard angekündigt. Sie begannen allerdings überaus punkig und kamen letztendlich doch noch zum Reggae. Zwei Bläser im Line Up machen aber noch keine Ska-Band aus. Die Resignators verbreiten keinesfalls Resignation, sondern gute Laune pur. Und da sie alle brave Aussies sind, darf jeder singen, auch tun sie es mit Inbrunst gemeinsam. Neben den Socken ist auch dies ein Markenzeichen musizierender Australier.
Die treuen Rampengänger tanzen und applaudieren. Zwischendurch gibt es immer wieder ein komisches Anekdötchen. Überhaupt steht die Tour unter dem Motto: „Attack of the Killer Cherries“ — Angriff der Killer-Kirschen. Von Killern keine Spur, von Kirschen auch nicht.
Aber Bier mögen sie schon, kommen sie doch aus einem Land der Biertrinker. Bruce, der Bassist, beispielsweise zischt ein paar Helle, ehe es zum Job auf die Bühne geht. Der Mann mit dem Zopf hat überhaupt nicht den breiten Aussie-Slang. Warum? „Ich habe die Englische Schule in Singapur besucht. Meine Eltern waren im diplomatischen Dienst.“ Fußball? „Nicht mein Ding. Die anderen kennen sich besser aus.“ Cricket: „Klar. Das ist doch der weltweit von den meisten Menschen gespielte Sport“. Europa? „Vor zwei Jahren habe ich Urlaub in Griechenland gemacht. Habe mich gewundert, dass es nirgendwo eine Rechnung bekommen habe.“