„Tippi“: Doktorarbeit mit 67 Jahren
Ex-Trainer von Bayer Uerdingen studierte in Münster.
Krefeld. Hans-Dieter Tippenhauer darf sich mit 67 Jahren „Doktor“ nennen — als erster Ex-Trainer eines Fußball-Bundesligisten. Der Sportpsychologe (Titel der Doktorarbeit: „Der wahrgenommene Einfluss von Führungsspielern in der Fußball-Bundesliga“) gilt als eine der schillerndsten Figuren in Krefelds Fußball-Geschichte.
„Tippi“ hat in den Jahren, in denen er in der Grotenburg und am Löschenhofweg als Manager und Interimstrainer tätig war, viele Schlagzeilen geschrieben, den Fußball bestens verkauft. Sportlich war der Bundesliga-Aufstieg 1983 in der Relegation gegen Schalke 04 (3:1 daheim und 1:1 auswärts) das Highlight.
„Tippi“ begnügte sich nicht nur mit sportlichen Aufgaben beim FC Bayer 05 Uerdingen, er avancierte nach seinem Antritt als Manager am 12. Januar 1981 auch zur Vorzeige-Figur für den Krefelder Bundesliga-Fußball, setzte sich im Karneval 1982 als Minister die Krefelder Narrenkappe auf und organisierte die stimmungsvollen Fußball-Turniere in der Glockenspitzhalle.
Als „Hans Dampf in alle Gassen“ war er auch am 31. Januar 1982 bereit, für den ausgeschiedenen Werner Biskup das Traineramt zu übernehmen. Und schaffte als Drittplazierter der 2. Bundesliga mit seinem Team die Relegation gegen Schalke 04.
„Männer, macht euch bloß nicht vor dem Namen in die Hose, wir packen diese überheblichen Schalker“: So setzte er im Team Kräfte frei. Spieler wie Werner Vollack, Matthias Herget und Horst Feilzer waren in aller Munde.
Hans-Dieter Tippenhauer lebt heute mit Familie in Hamburg und ist in der Werbebranche tätig. Seine Dissertation an der Uni Münster wollte er nicht an die große Glocke hängen. Dreieinhalb Jahre hat er daran gearbeitet: „Ich habe keine Absage von Trainern oder Spielern erhalten.“