Neuer Seelsorger will das Ohr „am Puls der Stadt“ haben
Pastoralreferent Ulrich Hagens (48) hat schon in Oppumer Gemeinden und im Alexianer-Krankenhaus gearbeitet.
Krefeld. Krefeld als Arbeitsplatz ist für Ulrich Hagens keinesfalls neu, denn der 48-jährige Pastoralreferent hat vor Jahren bereits in den Oppumer Kirchengemeinden gearbeitet. Seine letzte Wirkungsstätte war zehn Jahre das Alexianer-Krankenhaus, seine Arbeit drehte sich um psychisch Kranke und Behinderte. Seit 1. Februar ist er City-Seelsorger an St. Dionysius.
Ulrich Hagens geht davon aus, dass nun das Thema „Krankheit“ nicht mehr solch eine tragende Rolle spielen wird und er sich nun mit einem breiten Themenspektrum auseinandersetzen kann.
Als wichtige Erfahrungen aus der Krankenhaus-Seelsorge nimmt er eine Offenheit für die Menschen mit zur Dionysiuskirche, für ihre ganz unterschiedlichen Fragen an das Leben und an den Glauben. Man spürt im Gespräch mit dem gebürtigen Mönchengladbacher seine Bereitschaft und Vorfreude, sich auf ganz verschiedene Situationen einzulassen: „Man weiß nie, wer kommt!“
Doch nicht alles wird „unvorhergesehen“ den Arbeitsalltag als City-Seelsorger bestimmen. Gemäß seinem Motto für die Aktivitäten unter dem neuen Kirchendach "Bewährtes fortführen, neue Akzente setzen und dabei vor allem das Ohr am Puls der Stadt haben“ möchte er manchen Brauch weiterführen, wie zum Beispiel das Mittagsgebet werktags um Viertel nach zwölf, das es bereits seit etwa fünf Jahren gibt. Gemeinsam mit Haupt- und Ehrenamtlichen soll dies weiter getragen werden.
Zu den neuen Akzenten gehören Pläne über meditative Abendgebete oder neue gottesdienstliche Feiern, wie etwa zum Valentinstag.
Aber auch bei Veranstaltungen, die in den angrenzenden Straßen stattfinden, möchte Hagens etwas dazu Passendes in der Kirche anbieten. Bei „Einkaufen im Kerzenschein“ zum Beispiel könnte sich St. Dionysius als ein ruhiger Ort der Besinnung präsentieren — oder sich noch mit einer speziellen Veranstaltung als Ruhepol herausheben.
Das wäre auch eine Chance, mit Menschen aus der „Laufkundschaft“ in Kontakt zu kommen, die mit den kirchlichen Traditionen nicht so vertraut sind und sich auf einer Suche befinden.
Die Gelegenheit zu einem Gespräch soll immer möglich sein, die Gesprächsangebote „Offenes Ohr“ möchte er zeitlich erweitern. Dafür soll die Dionysiuskirche auch bauliche Veränderungen erleben, denn es müssen in der Kirche auch neue Räumlichkeiten als Ort für den diskreten Gedankenaustausch eingerichtet werden.
Zum anderen möchte Ulrich Hagens als Person möglichst häufig in der Kirche präsent und ansprechbar sein. Damit übernimmt er einen Teil der Aufgaben von Karl-Heinz Hermanns, der sich nun zur Hälfte seiner Arbeitszeit dem Schwerpunkt „Kunst und Kirche“ in der Pax-Christi-Gemeinde widmet. Hagens könnte mit seinen Aufgaben zwar einen Full-Time-Job ausfüllen, doch sein Beschäftigungsumfang beträgt 60 Prozent. Seine Frau und die beiden Kinder werden es schätzen.