Trödelmarkt als Profession
Die Firma Höfges ist einer der größten Marktveranstalter in Deutschland.
Krefeld. Das tolle Frühlingswetter hatte Krefeld einige Zeit fest im Griff. Eine Tatsache, die auch Ralph Höfges von der Firma Höfges Veranstaltungspool freut, denn sein Geschäft ist der Trödelmarkt. Das Unternehmen gehört zu den größten Marktveranstaltern in Deutschland, mit Angeboten in Nordrhein-Westfalen und Berlin.
„In Krefeld veranstalten wir jeden Samstag den Trödelmarkt an der Grotenburg und in versetzter Reihenfolge jeden Sonntag die Märkte an der Hafelsstraße, an der Mevissenstraße oder der Saalestraße“, sagt Höfges, der in seiner Studienzeit auf den Trödeltrichter kam.
„Ich musste irgendwie mein Studium der Betriebswirtschaft finanzieren und stand dann relativ zufällig vor einem Reklameschild für einen Trödelmarkt.“ Zusammen mit seiner damaligen Freundin und jetzigen Frau Tamara veranstaltet er im Winter 1995 den ersten eigenen Trödelmarkt in Nettetal. „Das war uns eine Lehre, denn aufgrund der Wetterbedingungen war das Ergebnis damals ernüchternd“, erinnert sich Höfges.
Doch der Unternehmer bleibt am Ball und feiert 1997 mit dem Trödelmarkt am Elfrather See einen riesigen Erfolg. „Es war damals das erste Frühlingswochenende und der Markt ist aus allen Nähten geplatzt.“ Von da an geht es steil bergauf. Heute finden pro Woche in ganz NRW und Berlin bis zu zehn von Höfges organisierte Trödelmärkte statt.
Die Vorteile für die Händler liegen dabei seiner Ansicht nach klar auf der Hand: „Wir bieten vorab eine konkrete Platzzuweisung an und auf einigen Märkten auch überdachte Stände. Die Verkäufer können bei uns verschiedene Größen an Standfläche kaufen und bekommen zusätzlich Tische gestellt“, erläutert Höfges.
In Berlin werden sogar einzelne Marktbuden für die Trödler aufgebaut und es gibt keine Händler vor Ort. Der Verkäufer müsse sich also um nichts mehr kümmern, außer seine Verkaufswaren selber aufzustellen.
Die Trödler geraten dabei nach Ansicht des Unternehmens nicht ins Hintertreffen gegenüber Händlern, die Restposten oder B-Ware anbieten. „Allein auf dem Grotenburg-Trödelmarkt finden sich jeden Samstag um die 300 Händler ein. Davon sind 290 richtige Trödler, die eigene alte Sachen anbieten.“
„Mit einer Buchungssoftware wird in der Firmenzentrale an der Adolf-Dembach-Straße dafür gesorgt, dass allen Verkäufern ihre Verkaufsstellen ordnungsgemäß zugeordnet werden und alles reibungslos abläuft.“
Die große Planungszeit beginnt damit für die Mitarbeiter bereits im November eines Vorjahres, wenn für die anstehende Verkaufssaison ausgiebig geplant wird, um spätestens in den wärmeren Monaten des Jahres wieder dafür zu sorgen, dass sich auf den Outdoor-Plätzen sowohl Verkäufer als auch Besucher tummeln.