Waldjugendspiele: Kinder erleben den Wald
Bei den Waldjugendspielen stellen Schüler Geschick und Beobachtungsgabe spielerisch unter Beweis.
Krefeld. Nach der offiziellen Begrüßung scharren die Kinder schon mit den Füßen. Unter lautem Getöse werden die neugierigen Grundschüler zunächst in kleine Gruppen aufgeteilt und schon geht es los. Auf einem etwa zwei Kilometer langen Parcours mit acht Stationen können die Kinder mit viel Geschick, Beobachtungsgabe und Spürsinn bestimmte Aufgaben lösen, die sich im Zusammenhang mit dem Ökosystem Wald stellen.
Veranstalter ist die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW), die Dienstag auf dem Hülser Berg die 13. Waldjugendspiele eröffnete. „Die Idee ist es, den Schülern ein Erlebnis zu bieten“, sagt Ulrich Güttsches, Schulleiter der Katholischen Grundschule an der Burg. „Die Kinder sollen nicht nur abgefragt werden, vielmehr stehen Dinge wie Spaß, Bewegung und Emotionen im Vordergrund.“
In Nordrhein-Westfalen finden die Waldjugendspiele mit der Schutzgemeinschaft bereits seit 1977 statt. Im letzten Jahr haben landesweit rund 40 000 aus 1800 Klassen an diesem Wettbewerb teilgenommen. Im Jahr 2001 organisierte Ulrich Güttsches in Zusammenarbeit mit der Schutzgemeinschaft die Waldjugendspiele zum ersten Mal. „Damals waren es zwei Schulklassen, rund 60 Schüler. In diesem Jahr sind es sechs Schulen mit rund 330 Kindern. Das ist auch der Grund, warum wir die Spiele inzwischen auf zwei Tage verteilt haben, sonst würden sich die Schüler gegenseitig auf den Füßen stehen“, so Güttsches.
Zu den acht Stationen mit unterschiedlichen Aufgaben gehört zum Beispiel der „Holzdiscus“, eine Geschicklichkeitsübung, bei der die Schüler Baumscheiben über eine Distanz in einen Korb werfen müssen. Zudem kommen Aufgaben wie das Balancieren von Baumscheiben auf dem Kopf, das Zählen und Beobachten von Tieren im Rotwildgehege, das sichere Stapeln von Holz, das Zählen von Jahresringen zum Bestimmen des Baumalters sowie das Erkennen von Bäumen anhand ihrer Blätter.
Am Ende der Spiele treffen sich alle an der Bergschänke und erhalten die Kinder eine Urkunde. „Wir haben keine Preise oder Pokale für die Kinder. Wichtig ist, dass sie die Erfahrung annehmen und sich selbst belohnen“, erklärt Schulleiter Güttsches.