Modellbauclub: Junge Wilde unter Kapitänen

Zum Ende der Saison lud der Modellbauclub zum Gucken und Slalomfahren ins Hülser Naturfreibad.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Ein klarer Sternenhimmel leuchtet über Krefeld. Auch auf dem Wasser des Freibads am Höschendyk sind allerlei Lichter zu sehen. Sie stammen jedoch nicht von verglühenden Planeten. Es sind Lampen der Schiffe des Modellbauclubs Krefelds. Zum Saisonabschluss steuerten sie durchs Hülser Naturfreibad.

An der Einfahrt zu einer großen Hafenanlage blinken grüne und rote Signallichter. Ein Leuchtturm macht auf das Festland aufmerksam. Man sieht die Beleuchtung von Yachten, Fischkuttern und Frachtern. Ein großes Seenotrettungsschiff macht sich Richtung Steg auf. Der 1,80 Meter lange und 25 Kilo schwere Koloss ist das Werk des zweiten Vorsitzenden des Krefelder Modellbauclubs. „Bevor es weiter gehen kann, muss ich erst den Akku wechseln, damit die Beleuchtung wieder geht“, erklärt Torsten Hühn.

Modellbauclub Krefeld zeigt Schiffe im Naturfreibad
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Modellbauclub Krefeld zeigt Schiffe im Naturfreibad

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Bereits zum fünften Mal lud der Modellbauclub zur Saisonabschlussfahrt ins Freibad. Eine Saison, auf die der zweite Vorsitzende gerne zurückschaut. „Wir waren zum Beispiel beim Uerdinger Stadtparkfest, Moerser Ballonfestival und zweimal am Elfrather See präsent“, sagt Hühn. Die Auftritte in der Öffentlichkeit scheinen Wirkung zu zeigen. Vor kurzem konnte der Verein sein 100. Mitglied begrüßen. „Ich kenne andere Vereine in der Umgebung, die massive Probleme haben, an Nachwuchs zu kommen“, sagt Vorsitzender Mirco Pommerening.

Hinter dem eigenen Erfolg stecke aber auch viel ehrenamtliches Engagement der Bastler. Der Vorstand wurde verjüngt, die Internetpräsenz überarbeitet und Jugendprojekte initiiert. Dass sie Früchte tragen, zeigte sich auch bei den Schaufahrten im Freibad. Auch am Abend düsten noch vier Boote wie wildgeworden übers Wasser oder legten mit gekonnten Manövern zeitgleich in der schwimmenden Hafenanlage an. Die wilden Kapitäne sind Nic (11), Jonas (10), Julius (11) und Marvin (9).

Ihre Seenotrettungsboote haben sie unter Anleitung von Vereinsmitgliedern innerhalb von sechs Monaten selbst angefertigt. Seitdem nehmen sie aktiv am Vereinsleben teil. „Sonntags treffen wir uns zum Fahren im Greiffenhorstpark“, sagt Nic. Beim Saisonabschluss zeigte er den zahlreichen Besuchern stolz die Beleuchtung seines Seenotrettungsbootes. „Arbeitsbeleuchtung, Blaulicht, Scheinwerfer, Positions- und Ankerlicht kann ich per Fernbedienung einzeln an- und ausschalten.“

Auch am Sonntag gab es noch viel zu sehen. Durch befreundete Vereine aus Gladbach und Venlo waren bis zu 150 Schiffe unterwegs. An beiden Tagen konnten auch Neulinge gegen eine kleine Spende ein Boot leihen und sich an einem Slalomkurs versuchen. „Man muss sich was einfallen lassen, um die Jugend von der Playstation zu locken“, sagt Torsten Hühn. Dann schaltet er die aufwändige Beleuchtung an und lenkt seinen großes Seenotrettungsschiff wieder hinaus auf das Freibadgewässer.