„Crefeld“: Eine der schönsten Städte in der Rheinprovinz
Auf einem Flohmarkt in Belgien hat Atze Schmidt einen besonderen Fund gemacht: eine Krefelder Lithographie von 1840.
Krefeld. Zwischen Kram und Krempel lag die unscheinbare Mappe. Was sie enthielt, ist ein wahrer Schatz: Mehrere Stahl- und Kupferstiche sowie Lithographien mit Ansichten deutscher Städte kamen da zutage. Sie alle stammen aus dem vorvorigen Jahrhundert, und darunter fand sich auch ein Bild von „Crefeld“ (wie der Name der Stadt damals noch geschrieben wurde).
Das Blatt hat die Zeit seit 1840 wohlbehalten überdauert. Aufgetaucht ist es nun in der belgischen Kleinstadt Tongeren, wo allsonntäglich ein weithin bekannter Antik-Trödelmarkt stattfindet.
Es war ein Glückstag für den Journalisten und passionierten Flohmarktgänger Atze Schmidt. Immer auf der Suche nach Historischem, hat sich der Mann aus dem Emsland den Beinamen „Rückblick-Redakteur“ eingehandelt.
Er fand, zeitlich passend zu dem Bild, auch noch einen hübschen Text über die Stadt. „Crefeld“, so heißt es in dem 1842 veröffentlichten Eintrag in dem Werk „Borussia“ des Dresdner Museums für Preussische Vaterlandskunde, „ist eine wichtige Fabrik- und Handelsstadt, zählt gegen 20 000 Einwohner, ist in Gestalt eines Vierecks sehr schön im holländischem Geschmack gebauet und ist eine der schönsten Städte in der Rheinprovinz. Die Lage der Stadt in der Nähe des Rheins und an den Landstraßen, welche von Köln, Düsseldorf und Aachen nach Cleve und Nymwegen führen, setzt sie mit diesen Städten in tägliche Postverbindung.“
Über Krefelds damaliges Wirtschaftsleben verrät der Text noch dies: „Die Fabriken von Crefeld sind in ganz Europa wie auch in Amerika bekannt. Sammet leichterer Art wird vorzüglich und viel gemacht. Selbst die Lyoner und Genueser beziehen ihn von hier. Die Zahl der Fabrikarbeiter wird mit 12 000 angegeben, der jährliche Absatz der Waaren beläuft sich auf 4 Millionen Thaler.“ Red