AKB-Treffen: Sammelbehälter unter der Erde

Vom gelben Sack bis zum Elektroschrott: Um aktuelle Müllfragen ging es beim Treffen der Bürgervereine.

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Krefeld. Zum dritten Mal in diesem Jahr traf sich die Arbeitsgemeinschaft Krefelder Bürgervereine zu einer Mitgliederversammlung. Diesmal ging es um die Themen „Sauberes Krefeld“ und „Zukunft der Abfallwirtschaft“. Dazu waren Wilfried Gossens für die Gesellschaft für Stadtreinigung und Abfallwirtschaft Krefeld (GSAK) und Helmut Döpcke, Leiter des Fachbereichs Umwelt, zu Gast.

Die GSAK kümmert sich mit 180 Mitarbeitern um die Straßenreinigung, die Müllabfuhr, einen Container- und den Winterdienst. Als Neuerungen kündigte Gossens die Einführung von Unterflursystemen an. Hier sind nur die Einfüllstutzen sichtbar, die Sammelbecken liegen tief in der Erde. Mit vier davon wird man in Kürze den Bismarckplatz ausstatten.

Bei den herkömmlichen Sammelbehältern macht es die meiste Arbeit, die herumliegenden Abfallreste zu beseitigen. Hierzu und zum Säubern der Rinnen werden seit kurzem Elektrosauger eingesetzt. Sie kosten zwar 5000 Euro das Stück, sind aber effektiv und benutzerfreundlich.

Seit drei Monaten wurde auch die Wildkräuterbekämpfung umgestellt, die Pflanzen werden mit 98 Grad heißem Wasser besprüht und damit umweltfreundlich vernichtet. Eine insgesamt kostensenkende Maßnahme ist die Installation selbstverdichtender Papierkörbe. Sie sind zwar teuer in der Anschaffung, können jedoch ihren Inhalt auf das siebenfache Volumen zusammenpressen und müssen dadurch seltener geleert werden. Sie sind solarbetrieben und benötigen keinen Stromanschluss.

Man ist gespannt, wie sich diese Sammelbehälter bewähren. Bei einer repräsentativen Bürgerbefragung haben 93 Prozent ausgesagt, dass ihnen die Sauberkeit ein wichtiges Anliegen ist. „Jeder Bürger soll sich dafür verantwortlich fühlen“, war die Hauptaussage. Deshalb ist Gossens auch zufrieden mit der eingeführten Hotline. Unter „Sauber-Line 02151/582200“ kann jeder Missstände melden. Im August hat es 66 solcher Anrufe gegeben, Tendenz steigend.

Fachbereichsleiter Helmut Döpcke ging auf die Krefelder Müllverbrennung mit ihren künftigen Überkapazitäten durch Abfallvermeidung ebenso ein wie darauf, dass private Schrotthändler nur mit ausdrücklicher Genehmigung tätig sein dürfen. In Zukunft müssten größere Einzelhändler beispielsweise Elektroschrott annehmen.

Aber auch die Kommune habe sich dem Problem zu stellen. Man überlegt deshalb, im Westen der Stadt einen zweiten Wertstoffhof einzurichten. Die meisten Fragen der Teilnehmer betrafen jedoch den gelben Sack bzw. die gelbe Tonne. Hier machte Döpcke klar, dass in diesen nur Verkaufsverpackungen entsorgt werden dürfen. Für weitere Kunststoffe muss wohl in allernächster Zukunft eine sogenannte Wertstofftonne bereitgestellt werden. Entsprechende gesetzliche Vorgaben sind in der Mache.