WZ-TV: Hannes Joachimi - Kleiner Virtuose an der Orgel

Der 13-jährige Hannes Joachimi ist der jüngste Kirchenorganist in Krefeld. Er spielt regelmäßig bei Gottesdiensten in der Christus-Kirche.

Krefeld. Hannes Joachimi wird immer wieder von anderen Menschen als Wunderkind bezeichnet. Schließlich ist der 13-Jährige für sein Alter ein wahrer Virtuose an der Orgel. Er spielt zudem drei weitere Instrumente und komponiert sogar eigene Stücke.

Dass viele ihn als Genie betrachten, nimmt der junge Musiker allerdings ziemlich locker: „Ich freue mich, wenn ich das höre, aber das sagen mittlerweile so viele Leute, dass es nicht mehr so wichtig ist.“

Dabei wäre Hannes musikalische Karriere beinahe direkt beim ersten Versuch gescheitert. „Ich habe mit der Blockflöte angefangen und das hat mir gar keinen Spaß gemacht“, erinnert sich der Achtklässler. Zu diesem Zeitpunkt habe er vermutet, dass Musik nicht das richtige Hobby für ihn ist.

Doch dann begann er mit dem Klavierspiel: „Es stellte sich heraus, dass ich sehr talentiert bin und ein absolutes Gehör habe.“ Sein Vater schlug ihm daraufhin vor, auch die Orgel auszuprobieren.

Zu diesem Zeitpunkt war Hannes neun Jahre alt. Schnell war für ihn klar, dass es sich um das ideale Instrument handelt: „Man hat einfach mehr Register und einen anderen Klang als beim Klavier.“

Seitdem hat er sich rasant weiterentwickelt und ist mittlerweile sogar der jüngste geprüfte Kirchenorganist in Krefeld. „Das ist schon ein gutes Gefühl, weil es in meinem Alter niemanden gibt, der so etwas macht“, erklärt Hannes.

Auch seine Freunde können mit dem ungewöhnlichen Hobby nicht wirklich etwas anfangen. Zudem übt der 13-Jährige jeden Tag an der Orgel und hat entsprechend nur wenig Zeit.

Professionellen Unterricht bekommt er in der Dionysiuskirche. Mit seinen drei übrigen Instrumenten Klavier, Cello und Gitarre probt er nach Möglichkeit ebenfalls jeden Tag. Dies gelingt jedoch nicht immer. Tatkräftig unterstützt wird er von seiner Mutter Eva Joachimi, die keinen Druck auf ihren Sohn ausüben möchte: „Das Wichtigste für mich ist, dass er glücklich ist.“

Bei der Musikauswahl beschränkt sich Hannes Interesse nicht auf Kirchenmusik. Er spielt an der Orgel auch gerne Pop- und Jazz-Stücke. Ein musikalisches Vorbild hat der 13-Jährige nicht. Er ist aber ein großer Fan von Udo Lindenberg: „Das ist einfach gute Musik.“

Seit der bisherige Organist der Christus-Kirche in Pension gegangen ist, übernimmt der Achtklässler die musikalische Untermalung bei einem Viertel der Gottesdienste. Dafür erhält er ein kleines Honorar, um sein Taschengeld aufzubessern. Der größere Teil wird von einer erwachsenen Kollegin übernommen.

Zum Komponieren eigener Stücke setzt sich Hannes an seinen Computer, der sein zweites Hobby ist. An diesem spielt er auch und programmiert. „Mir kommen die Ideen für neue Stücke einfach so, das fällt mir dann so ein“, beschreibt Hannes den kreativen Prozess.

Mit seinen Werken hat er bereits Preise bei Jugend komponiert, beim Kompositionswettbewerb der Stadt Siegburg und zweimal beim Bundeswettbewerb Komposition gewonnen.

Für die Zukunft hat sich Hannes das Ziel gesetzt, Dirigent zu werden. „Ich mag den Klang großer Orchester“, erklärt er. Damit die Karriere des jungen Talents weiterhin positiv verläuft, wird er demnächst mit einem Jung-Studium für Orgel an der Musikhochschule Köln beginnen. Sein nächstes Konzert spielt Hannes am 22. Oktober um 19 Uhr in der Alten Kirche.