WZ-Video: Tigermädchen im Zoo: Jambi und Jarums erster Tag in „Freiheit“
Tiger-Nachwuchs durfte ins Gehege nach draußen.
Krefeld. Sutera muss erst schauen, ob die Luft rein ist. Vorsichtig beäugt sie die Besucher vor dem Freigehege, checkt die Lage. Es ist deutlich mehr los als sonst, doch wegen der Tigerdame sind die Fotografen und Journalisten nicht gekommen: Ihr vier Monate alter Nachwuchs hat sie angelockt.
Jambi und Jarum lassen sich allerdings noch ein paar Minuten Zeit. Dann wagen auch sie sich ins Freie. Nur kurz, die Kameras klicken, dann verziehen sich die beiden Tigermädchen in den Schutz der Bambussträucher.
So ein erster Tag in "Freiheit" strengt an. "Ruhe und Geduld sind wichtig", erklärt Tierpfleger Thomas Hamma, während er ein paar tote Küken über den Zaun zu Sutera wirft - ein Snack für zwischendurch. Es dauert, dann werden auch die beiden Kleinen mutiger, verlassen die Deckung und erkunden ihr neues Areal.
Jeden Tag werden Jambi und Jarum nun die Gelegenheit haben, im Freigehege auf Entdeckungsjagd zu gehen. Vor allem gibt es viel zu riechen und herrliche Stellen zum Verstecken. "Wir zwingen sie aber nicht nach draußen", betont Hamma. Will heißen: Wenn der Sumatra-Tiger-Nachwuchs keinen Bock auf das nasskalte Wetter hat, kann er einfach im Innengehege bleiben. "Deshalb dürfen sich Besucher auch nicht beschweren, wenn sie die Tiger trotz Ankündigung halt nicht sehen können."
Jambi und Jarum lassen ihre Mutter kaum aus den Augen. "Ein ganz normales Katzenverhalten", sagt Hamma. Etwa 15 Kilo wiegen die WZ-Paten, die immer noch etwas tapsig wirken, - mit Tatzen in der Größe einer Männerfaust. "Wenn sie die auf den Schoss nehmen, würden die ihnen die Krallen durchs Gesicht ziehen. Jambi und Jarum sind Raubkatzen", meint Hamma. Das sei kein Vergleich zu dressierten Tieren, wie man sie in manchen Fernsehshows sehen würde. "Denen muss man dann später zeigen: Du bist ein Tiger."
Verteilt wurden die Namen übrigens noch nicht. "Es dauert, bis sie darauf hören würden." Unterscheiden lassen sich die beiden Racker trotzdem. Einmal am Stirnmuster, was für Laien allerdings schwierig werden dürfte, und am Charakter. "Die eine frisst uns aus der Hand, die andere denkt immer noch, wir wollen ihr etwas Böses", fasst der Pfleger zusammen. Da hilft auch die Leibspeise der Krefelder Tiger nicht: Kaninchen.