Zu Gast bei Kai Pflaume: Bei Breakdancer Leon steht die Welt kopf
Bei „Klein gegen Groß“ mit Kai Pflaume fordert der Zwölfjährige Samstagabend einen erwachsenen Breakdancer heraus.
Krefeld. Wenn andere Kinder Fußball spielen, dreht sich Leon Egeler auf dem Kopf. Der zwölfjährige tanzt seit vier Jahren Breakdance — so gut, dass er in der ARD-Show „Klein gegen Groß“ heute Abend einen erwachsenen Breakdancer herausfordert.
Den Headspin, ein Breakdancetrick, bei dem man sich auf dem Kopf dreht, lernte Leon in einem Internetvideo kennen. „Meine Mama hat mir das gezeigt. Das sah echt cool aus. Und dann habe ich das einfach ausprobiert und es hat sofort geklappt“, erinnert sich Leon.
Begeistert von der Mischung aus Tanz und Akrobatik meldet er sich bei der Krefelder Tanzschule Mine Sports an. „Im ersten Jahr habe ich nur trainiert und Regeln für die Battles gelernt. Wenn man gegeneinander tanzt, darf man nicht immer das Gleiche machen. Jeder kann so lange tanzen, wie er möchte. Meistens so 40 Sekunden“, erklärt das Nachwuchstalent.
Dem Headspin folgen bald weitere Tricks, sogenannte „Powermoves“, die von den Breakdancern viel Kraft verlangen. „Bei der Windmill dreht man sich zum Beispiel nur mit dem Oberkörper über den Boden. Die Beine bleiben immer in der Luft“, sagt Leon und versucht den Ablauf mit seinen Händen darzustellen.
Zwei Mal wöchentlich tanzt Leon in der Tanzschule — und fast jeden Tag zu Hause. Im Keller haben ihm seine Eltern einen eigenen Trainingsraum mit Tanzparkett eingerichtet. „Wenn ich könnte, würde ich jeden Tag trainieren. Da kann man sich so richtig auspowern“, sagt der Schüler der Gesamtschule Kaiserplatz begeistert.
Seit drei Jahren tritt Leon auch bei Wettbewerben an. In der Kategorie Junioren tanzt er mittlerweile auch gegen 15-Jährige. Für Leon kein Problem: „Bei den Deutschen Meisterschaften bin ich Fünfter, bei den Europameisterschaften Vierter und bei den Weltmeisterschaften Achter geworden“, sagt er. Zeit also für neue Herausforderungen, dachte sich Leon.
Im Februar schickt Familie Egeler ein Bewerbungsvideo an die ARD-Show „Klein gegen Groß — das unglaubliche Duell“, in der junge Talente gegen Profis antreten. Leon will in einer Minute auf dem Kopf mehr Drehungen als ein Profitänzer schaffen. Die Produzenten sind überzeugt.
Im November kommt Moderator Kai Pflaume mit einem Kamerateam nach Krefeld. Zwei Tage lang wird ein Vorstellungsvideo gedreht. „Der Zeitaufwand war enorm. Auch Leons Schwester musste für das Porträt beurlaubt werden“, erinnert sich die Mutter Aletta Egeler.
Anfang Dezember wird die Show in Berlin aufgezeichnet. „Da waren so viele Kameras, sogar an der Decke! Ich wusste gar nicht, in welche in reingucken soll“, erzählt Leon. 500 Zuschauer verfolgen die Aufnahme im Studio. Auch die Nachbarn von Familie Egeler reisen an. Aufgeregt ist Leon trotzdem nicht: „Ich bin ziemlich gut in diesem Move. Ich weiß einfach, dass ich den kann.“ Mutter Aletta bleibt weniger cool: „Es war schrecklich, ich war selten so nervös!“
Traditionell legt der Herausforderer vor. Leon stellt sich auf den Kopf, schiebt sich mit den Händen an und dreht sich eine Minute lang, so schnell er kann. Dann ist der Profi Daniel Barthelmes an der Reihe. „Das war ein ziemlich harter Gegner. Ich habe nur gedacht: Hoffentlich dreht der sich nicht so oft“, hofft Leon. Ob er den Profi schlagen kann, ist heute Abend in der ARD zu sehen.