CO-Pipeline erneut in der Kritik
Bürgermeister fordern von Landesregierung einen Baustopp.
Düsseldorf. Der Gasunfall in Mönchengladbach hat die Diskussion um die umstrittene Kohlenmonoxid-Pipeline zwischen den Bayer-Chemiestandorten Dormagen und Krefeld erneut aufflammen lassen. Dabei geriet auch die NRW-Landesregierung in die Kritik.
Mehrere Bürgermeister verlangten den Stopp der 67 Kilometer langen Pipeline. Der Vorfall in Mönchengladbach zeige, welche Gefahren von geruchlosem Gas ausgehen, sagte der Langenfelder Bürgermeister Magnus Staehler (CDU). Ein vergleichbarer Austritt von Kohlenmonoxid hätte verheerende Folgen gehabt. Staehlers: "Ich hoffe, dass der Unfall die letzten Befürworter der Pipeline aufgerüttelt hat."
Auch der Monheimer Bürgermeister Thomas Dünchheim (CDU), mahnte Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU), den geplanten Bau der Kohlenmonoxid-Pipeline zu verhindern. Bislang sei die Staatskanzlei jedoch "beratungsresistent" gewesen, sagte Dünchheim.
Johannes Remmel, umweltpolitischer Sprecher der Grünen im Landtag, forderte, die Landesregierung solle das Projekt CO-Pipeline aufgeben: "Kohlenmonoxid ist genauso geruchs- und farblos, aber ungleich gefährlicher als Kohlendioxid. Die Berichte aus Mönchengladbach bestätigen in beängstigender Weise die Szenarien, die von Städten, Feuerwehren und besorgten Bürgern immer wieder vorgetragen, von Bayer und der Landesregierung aber als Horror-Szenarien abgetan wurden."
Ein Sprecher des NRW-Wirtschaftsministeriums wies die Kritik gestern entschieden zurück: "Der Unfall in Mönchengladbach und die Pipeline sind zwei ganz verschiedene Paar Schuhe, die man gar nicht miteinander vergleichen kann."
Elke Bartels, Abteilungsleiterin Gefahrenabwehr bei der Düsseldorfer Bezirksregierung: "Der Vorfall ändert nichts an der rechtlichen Lage. Das Oberverwaltungsgericht in Münster hat bereits im Eilverfahren entschieden, dass die Pipeline sicher ist. Ob sie endgültig gebaut werden kann, wird das Gericht in einer Hauptverhandlung im Herbst entscheiden."