Nach Gasunfall fordern Bürgermeister Stopp der CO-Pipeline
Der Vorfall in Mönchengladbach zeige, welche Gefahren von geruchlosem Gas ausgehen, so der Langenfelder Bürgermeister Magnus Staehler. Auch der CDU-Landtagsabgeordnete Harald Giebels fordert den sofortigen Baustopp und den Verzicht auf die CO-Pipeline.
Düsseldorf/Mönchengladbach. Nach dem Gas-Unfall von Mönchengladbach mit 107 Verletzten fordern Bürgermeister im Rheinland den Stopp einer für die Region geplanten Kohlenmonoxid-Pipeline. Der Vorfall zeige, welche Gefahren von geruchlosem Gas ausgehen, sagte der Langenfelder Bürgermeister Magnus Staehler (CDU). Ein vergleichbarer Austritt von Kohlenmonoxid hätte verheerende Folgen gehabt.
Thomas Dünchheim (CDU), Bürgermeister der Stadt Monheim, forderte die Landesregierung auf, aus dem Unfall von Mönchengladbach Konsequenzen zu ziehen. "Ministerpräsident Jürgen Rüttgers muss die Angelegenheit jetzt zur Chefsache machen und die CO-Pipeline stoppen", sagte Dünchheim. Bislang sei die Staatskanzlei jedoch beratungsresistent gewesen.
Die umstrittene Kohlenmonoxid-Pipeline soll von Dormagen nach Krefeld-Uerdingen über 67 Kilometer zwei Chemie-Standorte des Chemie- Konzerns Bayer verbinden. Trassen-Anlieger wollen das Projekt gerichtlich stoppen. In Mönchengladbach war am Samstag Kohlendioxid (CO2) ausgetreten, das nicht giftig ist, aber in hohen Konzentrationen Sauerstoff verdrängt und deshalb gefährlich werden kann.
Das Kohlenmonoxid (CO), das durch die Pipeline strömen soll, gilt dagegen als starkes Atemgift.
Auch der CDU-Landtagsabgeordnete Harald Giebels fordert mit Blick auf den folgenschweren Gasunfall von Mönchengladbach an diesem Wochenende vom Bayer-Konzern erneut den sofortigen Baustopp sowie den endgültigen Verzicht auf die CO-Pipeline. MdL Giebels: "Das technische Unglück durch eine defekte Kohlendioxid-Leitung in Mönchengladbach hat bewiesen, dass noch nicht einmal ein weit weniger giftiges Gas als Kohlenmonoxid (CO) ausreichend sicher beherrschbar ist."
Giebels erinnert daran, dass die durch den Kreis Mettmann neu gebaute CO-Pipeline, von Bayer auch als riesiger CO-Speicher geplant, zum Teil nur wenige Meter an Wohngebäuden, Kindertagesstätten und Schulen vorbei führt.
MdL Giebels: "Die zum Teil lebensbedrohenden Verletzungen der Menschen in Mönchengladbach sollten nicht nur den Bayer-Konzern zum Umdenken bewegen, sondern zugleich Regierungspräsident Büssow dazu veranlassen, die bekannten technischen Risiken der CO-Pipeline nicht mehr kategorisch zu negieren, sondern die Ängste der Menschen in Erkrath und Hilden und darüber hinaus endlich Ernst zu nehmen!"
Kritik an der Landesregierung kam auch vom Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) inBonn: Die bisherigen Vorkehrungen zum Schutz der Menschen und derUmwelt vor Kohlendioxid-Freisetzungen seien nicht ausreichend.