Gutachten: CO-Pipeline ist unwirtschaftlich
Bayer meldet Zweifel an der Vorgehensweise der Experten an.
Leverkusen/Düsseldorf/Krefeld. Der Bayer-Konzern distanziert sich von den Inhalten eines Gutachtens, das den Bau der umstrittenen CO-Pipeline zwischen Dormagen und Krefeld-Uerdingen aus betriebswirtschaftlicher Sicht als Fehlentscheidung einstuft.
Auftraggeber des Gutachtens ist das Umwelt- und Klimaschutzministerium in Düsseldorf. Die Gutachter sollten die Alternativen miteinander vergleichen, Kohlenstoffmonoxid durch die Rohre der Pipeline zu transportieren oder den hochgiftigen Stoff direkt in Krefeld-Uerdingen zu produzieren. Die Betrachtung sollte ausschließlich unter technischen und wirtschaftlichen Aspekten erfolgen.
Dieser Vorgabe entsprechend kommen die Experten auf Seite 164 ihres Gutachtens zu dem Ergebnis, dass Bayer bisher keine plausible Erklärung habe vorlegen können, die wirtschaftlich den Bau der Pipeline erkläre. Stattdessen verhagele die Millioneninvestition in die Trasse das Betriebsergebnis des Chemie-Unternehmens.
Mit dem Bau einer Produktionsstätte für CO direkt in Uerdingen „steht eine kostengünstigere Investitionsalternative zu Verfügung“, heißt es in dem Gutachten.
Bayer kommentiert die Expertenmeinung mit Hinweis darauf, das Gutachten nicht veranlasst zu haben. Die darin angestellte Berechnung verkenne den eigentlichen Zweck der Pipeline — „nämlich den Verbund unserer Produktion an den drei Standorten Leverkusen, Dormagen und Uerdingen zu stärken“, sagt Tony Van Osselaer, Vorstandsmitglied der Bayer MaterialScience.