Klartext mit Rudolf Joseph: „Es würde mich freuen, Bürgermeister sein zu dürfen“

In der Reihe „Klartext“ befragt die WZ die Fraktionschefs aller im Stadtrat vertretenden Fraktionen zu aktuellen Themen der Lokalpolitik. Heute: Rudolf Joseph (FDP). Der Hildener Unternehmer ist seit 2009 stellvertretender Bürgermeister. Er will an der Hildener Infrastruktur arbeiten und neue Sportstätten bauen.

Herr Joseph, noch acht Monate bis zur Kommunalwahl — was gibt es aus ihrer Sicht und aus Sicht der FDP in Hilden noch anzugehen?

Rudolf Joseph: Wir unterscheiden uns ja erst einmal grundsätzlich von den anderen Parteien: Wir machen Politik für und mit dem Bürger.

Was heißt das denn für den Bürger konkret?

Rudolf Joseph: Wir müssten etwa das integrierte Handlungskonzept vorantreiben, dazu gehören die Fassaden der Häuser am Steinhäuserzentrum und die Verkehrsanbindung der Mittelstraße ans Einkaufszentrum. Auch das Thema ruhender Verkehr, also Parkraum, Stichwort Tiefgarage Stadthalle, muss weiter verfolgt werden.

Das sind Bauprojekte für Gäste. . .

Rudolf Joseph: Für die Bürger ist es auch wichtig, die Sportinfrastruktur weiter zu entwickeln — der Sportplatz Süd platzt aus allen Nähten. Auch Funktionsräume für die Sportvereine an der Schützenstraße müssen geschaffen werden.

Wie steht die FDP zur Bebauung des Albert-Schweitzer-Geländes?

Rudolf Joseph: Die Offenlegung der Bebauungspläne für das Albert-Schweitzer-Gelände ist abgelaufen. Mal schauen, welche Vorschläge da gemacht werden. Auf dem Gelände müssen weitere Bäume gerettet werden, wenn nur ein Gebäude anders positioniert würde. Wir wollen den Charakter erhalten.

Wie sollen neue Einwohner, vor allem Familien, nach Hilden geholt werden?

Rudolf Joseph: Wir müssen konsequent an unserer Infrastruktur arbeiten. Dazu sind ja schon kluge Entscheidungen getroffen worden.

Egal was Sie vorhaben, der Rat muss dafür Geld in die Hand nehmen. Woher soll das kommen? Vom Bürgersparbuch?

Rudolf Joseph: Die 45 Millionen Euro fassen wir nicht an. Wir haben investiert und keine neuen Schulden aufgenommen, sondern sogar getilgt. Beides ist also möglich.

Wie wollen Sie denn dann mit den Belastungen des Kommunalsoli umgehen?

Rudolf Joseph: Zum einen gibt es sicherlich Einsparpotenzial — einige Doppelleistungen können noch gestrichen werden. Zur Abgabe: Solidarität muss sein. Und Monheim hat viele Jahre Geld aus der Kreisumlage bekommen. Aber es muss auch eine Art Beitragsbemessungsgrenze geben. Sonst bleit uns nur die Klage.

Um solche Projekte anzugehen, wäre es gut Bürgermeister zu sein. Wer kandidiert für die FDP?

Rudolf Joseph: Ich bin seit viereinhalb Jahren stellvertretender Bürgermeister und ich habe in viele Aspekte der Verwaltung einblicken könne. Hilden ist eine tolle Stadt und es würde mich freuen, Bürgermeister sein zu dürfen.