Kesselsweier: Hunde müssen draußen bleiben
Der Kesselsweier — heute inoffizieller Spazierweg — könnte bald eingezäunt sein.
Hilden. Vielen Hundehaltern wird dieser Plan nicht gefallen. In diesem Punkt sind sich Kerstin Rossbacher und Monika Liess einig. Sie sind Hundehalterinnen und häufig mit ihren Vierbeinern am Kesselsweier unterwegs. Auf dem ehemaligen Segelflugplatz können sie ihre Hunde ungestört frei laufen lassen. Aber damit könnte bald Schluss sein. Die Stadt Hilden möchte das Gelände renaturieren. Ein entsprechendes Nutzungskonzept soll der Ausschuss für Umwelt- und Klimaschutz in seiner morgigen Sitzung beschließen.
Nachdem die Bezirksregierung in Düsseldorf im Jahr 2008 der Luftsportgemeinschaft Kesselsweier den Flugbetrieb untersagt hatte, haben nach und nach Hundehalter, Modellflieger, Kicker und Camper das Gelände für sich entdeckt. Dies wird seitens der Stadtverwaltung mit einiger Sorge betrachtet, denn der ehemalige Flugplatz grenzt an ein Landschafts- und zwei Naturschutzgebiete.
Als Grundstückseigentümer hat sich die Stadt Hilden deshalb mit dem Kreis Mettmann (Untere Landschaftsbehörde) und Landwirten, die Teile des ehemaligen Flugplatz gepachtet haben, zusammengesetzt, um das Nutzungskonzept zu erarbeiten. Dies sieht im nördlichen Bereich eine Wildbienenwiese vor, die von einem Landwirt gemäht werden kann.
Im südlichen Teil soll sich eine Heidefläche entwickeln können. Zwischen beiden Bereichen ist auf einem 15 bis 20 Meter breiten Korridor ein Wanderweg geplant. Mit der Umsetzung soll im kommenden Jahr begonnen werden.
Etwa 4,6 Hektar des ehemaligen Flugplatzes sollen zur Heide entwickelt werden, die regelmäßig beweidet wird. Eine Schafherde soll die Fläche offen halten, Baum- und Strauchbewuchs verhindern. Damit die Tiere sicher gehalten werden können, wird die Fläche eingezäunt. Vorgesehen sind 1,60 Meter hohe Zäune.
„Eine offizielle Hundewiese ist das ja sowieso nicht“, sagt Kerstin Rossbacher — und sieht die geplante Entwicklung auf dem Gebiet mit Gleichmut. Dann müssten ihre beiden Rüden eben auf dem Weg bleiben. „Jana kann auch auf Waldwegen laufen“, schließt sich Monika Liess ihrer Meinung an. Ihrer Hündin sei ohnehin wenig an Begegnungen mit anderen Hunden gelegen.
Auch deshalb geht sie mit ihrer Hündin nicht auf die Hundewiese auf der anderen Seite der Elberfelder Straße. „Die ist etwas verrufen“, sagt Rossbacher. Dort hätten einige Hundehalter ihre Tiere nicht im Griff. Dem pflichtet Karl Guthknecht bei. Er kommt regelmäßig aus Solingen zum Kesselsweier.
Die Hundewiese ist ihm und seinem Rüden zu überlaufen. Eine Einzäunung hält er deshalb auch für „keine gute Idee“. Er wünscht sich, dass alles so bleibt, wie es ist. „Viele Tiere lieben diese Weite“, sagt er.