Technologiepark II kommt

Politik beschließt, dass trotz archäologischer Funde im Gruitener Gewerbegebiet weiter gebaut werden darf.

Haan. Das Gebiet an der Millrather Straße, auf dem die Stadt den Technologiepark II plant, ist hoch sensibel. Bei Grabungen am benachbarten Nikolausturm hatte es zuletzt spektakuläre archäologische Funde gegeben. Auch unter der Erde im gewerbegebiet könnten alte Schätze liegen. Doch was genau dort in den Bodenschichten steckt, wird derzeit noch von einem externen Büro untersucht.

Fest steht derweil: Im Technologiepark Haan-Gruiten darf weiter gebaut werden. Das hat die Mehrheit des Planungsausschusses jetzt beschlossen.

Wie denn die finanziellen Auswirkungen für den neuen Bauabschnitt seien, wollte die fraktionslose Ratsfrau Meike Lukat von Bürgermeister Knut von Bovert wissen. „Wir haben bereits vier Millionen Euro Miese erwirtschaftet.“ Darin seien schon wesentliche Vorlagen für den zweiten Bauabschnitt, zum Beispiel für die Entwässerung des gesamten Gebiets, so der Bürgermeister.

Zwar könne kein Unternehmen „mit der Brechstange gezwungen werden“, sich dort anzusiedeln, wenn das Gebiet aber zu einem angemessenen Preis vermarktet würde, dann käme unterm Strich eine schwarze Null raus, so vom Bovert: „Und das ist aus meiner Sicht ein hervorragendes Ergebnis. Im Übrigen wäre die Restfläche von 70 000 Quadratmetern schon verkauft, wenn durchgekommen wäre, dort ein Hotel anzusiedeln.“

„Investitionen seien immer mit Risiken verbunden, aber die Fraktion sei bereit, über die Hürde zu springen“, hieß es von Seiten der FDP. Dass sich die Einkommenssituation für Haan verbessern würde, war für die SPD wichtig: „Und es war gut, die Betriebe umzusiedeln. Die wären sonst weg gewesen“. „Wir müssen betriebswirtschaftlich denken, in die Zukunft blicken und sehen, was die Firmen, die sich dort ansiedeln, an Gewerbesteuer bringen“, sagte ein Sprecher der CDU.

Die Grün-Alternative Liste (GAL) würde auf weitere Bebauung auf dem Gebiet lieber verzichten. „Wenn wir alles vermarkten, dann haben wir keine Flächen mehr, auf denen Kiebitze, Feldlerche und Schafstelze brüten können“, sagte Andreas Rehm von der GAL, die ebenso wie Meike Lukat gegen den Bebauungsplan gestimmt hatte. „Wir von der Verwaltung fühlen uns schon wie Ornithologen“, sagte Uwe Bolz vom Planungsamt, als er den Mitgliedern des Ausschusses erklärte, dass bereits seit 2008 Artenschutzmaßnahmen durchgeführt würden. Zwei bis drei Kiebitzpaare würden in jedem Jahr auf dem Gebiet des Technologieparks brüten.