Neues Jugendparlament: Wahl noch in 2013

Seit Jahren kriegt Haan kein Jugendparlament mehr zusammen. Das wird sich jetzt ändern.

Haan. Die Jugendlichen in Haan und Gruiten werden noch in diesem Jahr eine neue Interessensvertretung bekommen. „Ende Oktober oder Anfang November soll das neue Jugendparlament gewählt werden“, sagt Daniel Oelbracht, der für die Stadt die Arbeit des Gremiums koordiniert. Möglich wird dies durch zwei 13 Jahre alte Kandidatinnen, die sich für eine Mitarbeit im Jugendparlament interessieren. Durch sie steigt die Zahl der Bewerber auf acht. Das reicht für eine Wahl, denn mindestens sieben Jugendliche müssen dem Gremium angehören.

Möglicherweise wird es sogar neun Kandidaten geben, die sich zur Wahl stellen. Ein weiterer Bewerber zögert noch. Sie alle werden dann wohl auch in das Jugendparlament gewählt, sofern sie zumindest eine Stimme erhalten. Das dürfte machbar sein, denn die Kandidaten können sich auch selbst wählen.

Mit der Wahl endet die Zeit der Arbeitsgemeinschaft, die in den vergangenen zwei Jahren die Arbeit des Jugendparlaments übernommen hat — auch ohne politische Legitimation. Sechs Mitglieder dieser AG werden für einen Sitz im Jugendparlament kandidieren. Mit den neuen Kandidaten gibt es am kommenden Montag ein erstes Treffen. Es beginnt um 18 Uhr im Jugendhaus an der Alleestraße. Dazu sind auch weitere Jugendliche willkommen, die sich unverbindlich über ein Engagement im Jugendparlament informieren möchten.

In den vergangenen zwei Jahren war es schwer für den 34-jährigen Koordinator, genügend Kandidaten für das Jugendparlament zu finden. Das habe nach seinen Worten nicht nur an einem vermeintlich gesunkenen Interesse der Jugendlichen an Politik gelegen. Vor allem die Lebenswirklichkeit sei viel zu wenig berücksichtigt: „Die meisten Ausschusssitzungen finden in der Regel um 17 Uhr statt. Da kann fast kein Jugendlicher“, sagt Oelbracht.

Die Ausschuss- und Ratsmitglieder lassen sich für Sitzungen von ihren Arbeitgebern freistellen. Jugendliche können das nicht. Viele haben Ganztagsunterricht — und daneben noch andere Hobbys. Trotzdem versucht Oelbracht, alle zwei Jahre genügend Jugendliche für die Arbeit im Jugendparlament zu begeistern. „So können sie sicherstellen, dass ihre Sichtweisen und Anliegen in der Stadtpolitik zumindest vorgebracht werden können“, sagt er. Dafür hat der Rat der Stadt den jugendlichen Vertretern ein Rederecht im Jugendhilfeausschuss eingeräumt. Allerdings brauchen Entscheidungen in der Politik gerne länger, auch länger als die zweijährige Amtsperiode des Parlamentes. „Das frustriert dann, wenn man sich engagiert, und nichts passiert“, sagt Oelbracht. Als Beispiel nennt er die Diskussionen um die Verlegung der Endhaltestelle der Buslinien 784 und SB 50.

Sorgen um den Wahlkampf macht er sich nicht. Auch wenn die Zeit kurz ist: „Die Jugendlichen müssen nur ihre Freunde und gleichaltrige Verwandte zur Abstimmung bewegen.“ Unter den Kandidaten sind Schüler aller Schulformen.