Pipeline-Gegner hoffen wieder
In Duisburg wird die Trasse möglicherweise verlegt.
Duisburg. Die Pipeline-Gegner im Kreis Mettmann wittern Morgenluft. Der Bayer-Konzern, der eine Kohlenmonoxid-Leitung zwischen seinen Standorten Dormagen und Uerdingen baut, lässt nämlich derzeit prüfen, ob man den Trassenverlauf im Bereich Duisburg möglicherweise noch einmal ändern kann. Das hätten Anwohner - aber auch politisch Verantwortliche - im Kreis Mettmann für ihren Bereich auch gerne. Sie sehen sich durch die Leitung gefährdet. Schon mehr als 26 000 Menschen haben gegen das Projekt unterschrieben.
Bayer hingegen beruft sich auf das abgeschlossene Planfeststellungsverfahren, bei dem die Anlieger gehört wurden. Ein Rechtsgutachter hat im Auftrag des Konzerns bestätigt, dass alle rechtlichen Auflagen erfüllt seien. Doch auch die Gegner haben ein Gutachten erstellen lassen. Deren Jurist bezweifelt, dass die Grundlage für Enteignungen - wie sie im Verfahren vorgesehen sind - gegeben sind. Die Leitung diene nicht dem Allgemeinwohl.
Durch die Diskussion um den Trassenverlauf werden jetzt neue Hoffnungen wach. Auf einigen hundert Metern im Duisburger Süden möchte Bayer die Trasse verkürzen, so eine Sprecherin. Dies sei die ursprünglich favorisierte Variante gewesen, die aber auf Einspruch der Wasserwerke zunächst nicht zum Tragen gekommen sei. Mittlerweile habe Bayer die Sicherheitsvorkehrungen jedoch so weit verbessert, dass man eine Chance für die kürzere und weiter von Wohngebieten verlaufende Strecke sehe.
Das Anliegen liegt beim Regierungspräsidenten zur Vorprüfung. Wenn Bayer die geänderte Trasse will, bedeutet dies ein völlig neues Planfeststellungsverfahren für diesen Abschnitt. "Und nur für diesen Abschnitt", wie ein Sprecher des Regierungspräsidiums betonte. Für die restliche Trasse gelte das beschlossene Verfahren. Dagegen bleibe den Gegnern nur der Klageweg. dag