"Ich verstehe gar nicht, weshalb sich noch niemand für sie interessiert hat", sagt Stopka. Schließlich würde sich Clara auch mit Wohnungshaltung zufrieden geben. Stopka erzählt, dass oftmals Tierheim-Besucher Abstand von Katzen nehmen, die Freigang benötigen, weil meist das häusliche Umfeld an Straßen gelegen und die Gefahr zu groß ist. "Ihr würde bestimmt auch eine Wohnung mit einem gesicherten Balkon genügen", weiß Tierpflegerin Tanja Schlüter.

Für Katzen steigt die Lebensqualität enorm, wenn es die Möglichkeit gibt, ein bisschen frische Luft zu schnuppern, Blumen und Kräuter zu riechen, sich auf den Balkonfliesen zu räkeln, in Blumenkästen zu liegen und Vögel zu beobachten. Wenn Clara am Fenster des Katzenhauses sitzt, ihre Nase die Scheibe berührt und sie interessiert die Außenwelt beobachtet, sieht man ihr an, dass ein Balkon auch für sie bestimmt eine willkommene Abwechslung wäre.

Stopka streichelt Clara mehrmals über den Rücken, was die Katzendame wieder mit einem zaghaften "Miau" beantwortet. Clara ist noch im besten Altern, wird sie doch auf zirka fünf Jahre geschätzt. Sie ist kastriert und im Tierheim sind die Zähne von Zahnstein gesäubert worden. Kurzum: Clara ist fit für den Start in ein neues Zuhause.

Doch einen Anspruch hat Clara: Sie möchte die einzige Katze im Haus sein. "Wir haben probiert, sie mit anderen Tieren zusammenzubringen." Schließlich sind im Tierheim derzeit rund 120 Katzen untergebracht. Dennoch bedeutet es zu viel Stress für Clara, wenn sie mit Artgenossen zusammen ist. Vermutlich ist sie als Einzelkatze aufgewachsen. Seit Mitte Juni ist die hübsche Samtpfote im Tierheim Nettetal untergebracht.

Wer sich für Clara interessiert, sollte sich im Tierheim Nettetal, Flothend 34, in Lobberich melden. Tel. 02153/37 85. Öffnungszeiten: dienstags, mittwochs und donnerstags von 16 bis 18.30 Uhr, freitags von 15 bis 18 Uhr, samstags von 14 bis 16 Uhr.