Details aus Anklageschrift: Mirco mit Messer in Hals gestochen
Krefeld/Grefrath (dpa). Zwei Wochen vor dem Prozess um den Mord an dem zehnjährigen Mirco aus Grefrath hat das Krefelder Landgericht Einzelheiten aus der Anklageschrift veröffentlicht.
Danach hat der mutmaßliche Täter Olaf H. (45) den Jungen zunächst mit einer Kunststoffschnur erdrosselt. Um sicher zu gehen, dass Mirco nicht überlebt, habe er anschließend ein Messer in den Hals der Leiche gestoßen, teilte das Gericht am Dienstag mit.
Olaf H. ist wegen Mordes, Freiheitsberaubung, sexuellen Missbrauchs von Kindern und sexueller Nötigung angeklagt. Der 45-jährige hat gestanden, Mirco getötet zu haben. Als Motiv vermutet die Staatsanwaltschaft Wut über eine ausgebliebene Erektion. Zudem habe der Angeklagte Mirco aus Angst vor seiner Entdeckung getötet. Der Prozess beginnt am 12. Juli.
Mirco war am 3. September vergangenen Jahres auf dem Heimweg verschwunden. Erst 145 Tage nach der Entführung war er im Januar nach einer der größten Suchaktionen der Polizei in Deutschland gefunden worden. Die Ermittler waren dem mutmaßlichen Täter unter anderem durch Zeugenhinweise auf sein Auto auf die Spur gekommen. Er führte die Polizei zur Leiche.
Olaf H. wohnte bis zu seiner Festnahme in Schwalmtal bei Mönchengladbach, 17 Kilometer südlich von Grefrath. Als Außendienst-Mitarbeiter eine Bonner Telekommunikationskonzerns war er viel unterwegs. Am Tatabend sei er in der Gegend von Grefrath umhergefahren und dort zufällig auf Mirco gestoßen, der mit dem Fahrrad unterwegs war.