Ein Herz für Piepmatz Willi

Der kleine Kanarienvogel sucht ein neues Zuhause.

Krefeld. Willi sitzt ganz entspannt auf einem Zweig und beobachtet seine Artgenossen. In der großen Voliere des Tierheims Krefeld hüpfen, klettern und fliegen die kleinen Kanarienvögel um die Wette - und Willi mittendrin. Der kleine gelbe Piepmatz braucht neue Besitzer mit einer schönen Voliere.

Vor allem kann Willi nicht allein vermittelt werden - schließlich braucht er zwingend Artgenossen, um zufrieden zu sein. Tierheimleiter Frank Schankat: "Deshalb vermitteln wir ihn nur zusammen mit einem weiteren Kanarienvogel oder natürlich auch gerne mit mehreren."

Frank Schankat, Tierheimleiter

Eine ganze Schar von wunderschönen Vögeln hat nämlich das Tierheim Anfang der Woche aufgenommen. Der Tierhalter - ein Tönisvorster - ist verstorben. "Seine Frau konnte sich beim besten Willen nicht ausreichend um die Tiere kümmern", erzählt Schankat. Glücklicherweise hatte das Tierheim seine große Gartenhaus-Voliere frei, so dass Schankat die Vögel adäquat unterbringen konnte. Auf einen Schlag war das Tierheim dann um 20 Vögel reicher. "Das kommt nicht sehr oft vor", sagt der Leiter und schmunzelt.

Willi und alle anderen fühlen sich zwar "pudelwohl", doch im Tierheim können sie nicht bleiben. "Es wäre schön, Liebhaber zu finden, die den Tieren ein artgerechtes Zuhause mit täglichem Freiflug bieten können", sagt Schankat. Die Fütterung sei auch nicht kompliziert. Fertige Futtermischungen kommen auf den Speiseplan. Willi und seine Freunde lieben aber auch kleine Abwechslungen, zum Beispiel ein Blatt Salat oder Löwenzahn. Ein bisschen Apfel oder Banane wird auch nicht verschmäht.

Derweil beschäftigt sich Willi mit einem anderen Thema: Er reibt leidenschaftlich seinen Schnabel an einem Ast. Es scheint eine Wohltat zu sein. Kanarienvögel sollten Weiden- und Obstbaumzweige mit Rinde vorfinden, nicht nur um sich die Schnäbel zu reinigen. Die unterschiedliche Beschaffenheit der Äste trainiert die Gelenke der Tiere und auch die kleinen Füße werden gleichmäßig beansprucht. Während Willi sich mit Naturholz beschäftigt, sind zwei andere Vögel gerade dabei, sich ausgiebig zu putzen. "Es ist einfach wunderbar beruhigend, die Tiere zu beobachten, und der Gesang ist toll", weiß Schankat, der vor einigen Jahren selber acht Kanarienvögel in einer Voliere gehalten hat. "Dennoch sind sie im Gegensatz zu den Papageienarten gar nicht laut." Besonders schön anzusehen ist das Baden der Tiere. Gerne hüpfen die winzigen Piepmätze ins kühle Nass und planschen im Wasser.

Wer sich für den Kanarienvogel Willi und seine Artgenossen interessiert, sollte sich im Tierheim melden: Tel. 02151/562137.