Auf dem Weg zum Marathon Auf dem Weg zum Marathon: Lauftraining ins Wasser verlegt

Herber Rückschlag für Jennifer Cox im Rahmen ihrer Vorbereitung auf den Marathon: Eine Überlastungsfraktur bremst sie aus.

Foto: Stefan Fries

Wuppertal. Eigentlich hatte Jennifer Cox am Sonntag beim Schwebebahn-Lauf über die Halbmarathon-Distanz an den Start gehen wollen — im Rahmen ihrer Marathon-Vorbereitung. Doch eine schwere Verletzung hatte sie kurz vor der Ostern jäh aus dem Verkehr beziehungsweise dem Training gezogen und ihrem Start über 21,1 Kilometer auf der B7 einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Auf der Sambatrasse war sie im April unterwegs, ein zehn Kilometer-Lauf stand auf dem von ihrem Coach Stavro Petri ausgearbeiteten Trainingsplan. Alles fühlte sich wie immer an. Und dann, bei Kilometer acht, passierte es: „Als hätte mir jemand ein Messer in den Fuß gerammt“, beschreibt die 42-Jährige den Moment, als sie den Riss im Fersenbein spürte. „Ganz plötzlich war da dieser extreme Schmerz. Ich bin dann irgendwie nach Hause gehumpelt. Es tat am Knochen weh. Ich wusste, da ist etwas ganz und gar nicht in Ordnung“, erinnert sie sich.

Ihr Hausarzt habe zunächst „nur“ eine Knochenhautentzündung vermutet. Doch der Orthopäde überbrachte wenige Wochen später eine wahre Hiobsbotschaft als Diagnose: Eine drei Zentimeter lange Stressfraktur mit Knochenmarködem. Sogar die Sehnen waren in Mitleidenschaft gezogen. „Die ersten Wochen ging gar nichts. Ich konnte nicht einmal mit dem Hund spazieren gehen“, erzählt Cox. Der Hund kenne zwar nun den Garten der Familie wie seine Westentasche, aber für Frauchen begann eine furchtbare Zeit — eine Zeit ohne Sport. „Das war wirklich schrecklich. Parallel habe ich ja immer noch Kontakt mit meiner Trainingsgruppe Kontakt gehalten.“ Während sich viele sportlich weiter entwickelten, konnte ich immer nur mitlesen. Das hat mir wirklich sehr aufs Gemüt geschlagen.“

Als Cox vor vier Wochen vorsichtig ihren Orthopäden fragte, wie es denn mit dem Start beim Schwebebahn-Lauf aussehen würde, bekam sie nur als Antwort: „Bist du bekloppt?!“ Ein bisschen bekloppt muss man vermutlich schon sein, wenn man einen Marathon laufen will, aber wahnsinnig ist Jennifer Cox natürlich nicht und hält sich an ihren neuen Trainingsplan, den Petri für sie ausgearbeitet hat.

Krafttraining und Athletiktraining macht sie weiterhin, die Übrungen sind an ihre Verletzung angepasst. Neu dazu gekommen ist unter anderem das Radfahren. „Das ist schon eine totale Umstellung für mich“, gibt Cox zu. Richtig viel Spaß macht hingegen das Aquajogging im Cronenberger Gartenhallenbad. Allerdings ist es auch ziemlich anstrengend.

Die Hoffnung, dass sie noch in diesem Jahr einen Marathon laufen wird, hat Jennifer Cox noch nicht aufgegeben. „Die Motivation ist voll da. Aber ich bin schon etwas skeptischer, ob ich das auch wirklich schaffen kann.“ In Köln am 1. Oktober wird es wohl nicht klappen. Eine weitere Option ist Frankfurt — Ende Oktober.