Bekenntnisse im Theater
Manche Begrüßungssätze fallen überraschend aus: „Was, Sie auch hier?!“ Wie gut, dass W.Zetti weiß, dass er eine solche Frage nicht persönlich nehmen muss. Zumindest dann nicht, wenn das, was darauf folgt, in das Reich der Phantasie fällt.
Ein Blick ins Publikum brachte es am Samstag zutage: Viele Wuppertaler haben sich ihr kindliches Gemüt bewahrt. Jedenfalls entdeckte W.Zetti im Opernhaus-Foyer viele „alte“ Bekannte. Nicht nur junge Zuschauer, auch Erwachsene wollten dabei sein, als „Die drei Räuber“ erstmals in Barmen zuschlugen (siehe Seite 19). Und so wurde diesmal vor Premieren-Beginn bei weitem nicht nur über Hochpolitisches geplaudert. W.Zetti weiß nun, welche Fraktionsvertreter an welche Märchen glauben — und von welchen Weihnachtsgeschichten sie schon als Kinder verzaubert wurden. Bekenntnisse gab es zuhauf — ein selten schönes Erlebnis. Wo geben Oberbürgermeister, Schriftsteller und Uni-Dozenten sonst schon offen zu, dass sie Kinderstücke lieben?