Bürgerforum zur B 7-Sperrung: Die Zweifler sind nicht zu überzeugen

Auch das dritte Bürgerforum lässt viele Fragen offen — die Diskussion war sehr technisch.

Wuppertal. Aller guten Dinge sind drei. Von guten Ergebnissen wollten die meisten Bürger aber auch nach dem dritten Bürgerforum zu einer möglichen Sperrung der B7 nicht sprechen. „Die Sperrung wird schön geredet“, sagte Michael Möller. Vom Gegenteil konnten ihn auch die animierten Simulationen nicht überzeugen, die Montagabend die Knotenpunkte der Stadt mit und ohne Sperrung zeigten.

Betont sachlich trug Johannes Blöser zu Beginn des Abends in der Aula des Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasiums die Ergebnisse weiterer Berechnungen vor. Augenscheinlich sind viele Fragen offen geblieben: An den Infotischen zu den Knotenpunkten Brausenwerth, Morianstraße und Robert-Daum-Platz wird im Anschluss an den Vortrag teils heftig debattiert: „Totaler Blödsinn“ und „Man kann einen Knotenpunkt auch absichtlich schlechter machen“ ist zu hören.

Die Stimmung ist angespannt. „Meine Bedenken wurden nicht ausgeräumt. Ich habe den Eindruck, dass die Zahlen in Richtung Sperrung geschönt sind“, sagte Bernd Bertram. Das dritte Bürgerforum kann das Problem des zweiten nicht lösen: Der Vertrauensverlust bleibt bei vielen Bürgern, Simulationen können da wenig ausrichten.

Aber die Stimmung in der abschließenden Diskussion im Plenum ist längst nicht mehr so hitzig wie bei den beiden ersten Terminen. Statt Vertretern aus Politik und Wirtschaft steht dieses Mal ein Expertenteam der Stadt auf der Bühne, das die Fragen beantwortet. Es sind die gleichen wie zuvor: Stimmen die Zahlen? Warum rechnet man die Varianten erst jetzt durch? Warum muss die Sperrung so lange sein? Auch die Antworten sind bekannt: Neue Faktoren, eine veränderte Ausgangssituation und verkehrstechnische Schwierigkeiten bedingen die Überlegungen zur Sperrung.

Doch Bürger und Experten sind an diesem Abend nicht nur durch die Bühne voneinander getrennt: „Die Diskussion ist zu technisch, der Einzelhandel wird gar nicht angesprochen“, beschwerte sich Georg-Eicke Dalchow und sprach damit ein weiteres Problem an, das auch das dritte Bürgerforum nicht löste: Die Experten berechnen mögliche Staus, die Einzelhändler ihre möglichen Einbußen.

Was vielen fehlt, ist die Verbindung. Die Kommunikation sei auf jeden Fall ein Knackpunkt, betont Kämmerer Johannes Slavig. Sie bleibt es auch an diesem Abend. Zum Ende des dritten Bürgerforums haben sich die Reihen schon deutlich geleert.

“ Am Mittwoch startet die zweite Runde der Online-Bürgerbeteiligung zu einer möglichen Vollsperrung der B7. Nach Abschluss des IHK-Gutachtens soll es Anfang 2014 ein weiteres Bürgerforum geben. Spätestens im Februar wird dann der Ratsbeschluss erwartet.