Zweifel am Sparpotential: Döpps 105 mit neuen Zahlen konfrontiert
Zweifel an der Chance, den Döppersberg-Umbau auf 105 Millionen Euro zu deckeln.
Wuppertal. Zahlen ergeben ein immer größeres Fragezeichen für einen Kreis von Bürgern, die unter dem Namen „Döpps 105“ eine Kostendeckelung für den Umbau Döppersberg anstreben. Deutlich wurde das vor allem, als beim jüngsten Treffen der Initiative das Wort dem Unternehmer Heinz Schmersal erteilt wurde.
Gerne habe er vermeiden wollen, konkrete Kosten zu nennen, räumte Schmersal ein und holte weit aus bis ins Jahr 1996, als er voller Angst eine Milliarde Mark für ein solches Mammutprojekt veranschlagt hatte. Nach einigen weitaus tiefer angesetzten Schätzungen hat er sich aktuell bei 250 Millionen Euro eingependelt — zur Überraschung derer, die vor nicht allzu langer Zeit Zahlen von mehr als 300 Millionen aus seinem Mund hörten.
Auf 60 Millionen Euro taxierte Schmersal jetzt die möglichen Einsparungen, wenn man sich mit einer abgespeckten Variante des Umbaus begnüge. Daher hakten Teilnehmer der Runde nach, welche Endsumme denn für einen solchen Fall erreicht werde. 250 minus 60 ergäben schließlich nicht die gewünschte Kostendeckelung von 105 Millionen.
Die, sagte Schmersal, könne man ohnehin zu den Akten legen. Die Forderung der Initiative werde nur ein Schuss gegen den Bug der Planer sein. Ihnen werde man auf diese Weise einen Spiegel vorhalten und zeigen, wie unaufrichtig deren Kostenrechnungen seien. Bei den anschließenden Kommunalwahlen sei dann seitens der Wähler die Konsequenz zu ziehen.
Einen Dämpfer versetzte Rechtsanwalt Frank Adolphs den Anwesenden, als er verkündete, dass an diesem Abend noch keine Unterschriftenliste vorgelegt werden könne. Es gelte, präzise Vorgaben der Stadt einzuhalten, bevor man eine solche Liste abfassen könne. Vor allem warte man auf die von der Stadtverwaltung zu veranschlagenden Kosten, die das Bürgerbegehren verursachen werde. Diese Summe, so fürchteten die etwa 30 Teilnehmer der Veranstaltung, dürfte hoch ausfallen und dann einen Einspruch durch erforderlich machen.
Die größte Sorge, die dabei aufschien, galt der Möglichkeit, dass die Bewegung über einen so langen Zeitraum schlichtweg zermürbt und von den Bürgern vergessen werde. Eine Informations- und Anlaufstelle im Elberfelder Zentrum könne dienlich sein, um sich immer wieder in Erinnerung zu bringen und das Begehren bürgernah vermitteln zu können. Hier wurde die Hoffnung geäußert, dass sympathisierende Kreise einen solchen Raum zur Verfügung stellen.