Busbahnhof: „Wir nähern uns der Fertigstellung“

35 Wuppertaler ließen sich die Döppersberg-Baustelle erklären. Das Interesse nimmt nicht ab: Bis Juli sind die Rundgänge ausgebucht.

Foto: Anna Schwartz

Wuppertal. „Freuen Sie sich mit mir auf den neuen Döppersberg“ — mit diesem Satz schloss Thomas Eiting vom Presseamt der Stadt seine Führung über die Döppersberg-Baustelle ab. Seine Begeisterung für das „Jahrhundert-Projekt“ übertrug er am Wochenende auch auf die 35 Interessenten. Das war auch recht leicht, denn für die meisten der Teilnehmer war es nicht die erste Baustellen-Besichtigung.

Treffpunkt war das Intercity-Hotel, von wo Eiting den sich allmählich abzeichnenden Busbahnhof vorstellte. Der soll fünf Steige mit insgesamt 17 bis 18 Haltebuchten umfassen, wobei jede Buslinie immer an der gleichen Stelle halten soll. „Das wird eine deutliche Verbesserung gegenüber der Situation am Wall oder am Brausenwerth“, versprach Eiting. Die stufenlos auf gleicher Höhe liegende Verbindung vom Busbahnhof zu Gleis 1 soll erheblich mehr genutzt werden als die von der Schwebebahn zum Bahnhof. Der Busbahnhof soll 2017 in Betrieb genommen werden, versicherte Eiting. „Wir nähern uns der Fertigstellung.“

Dass es sich mit dem Umbau der B7, dem Investoren-Projekt und dem Busbahnhof im Grunde um drei Baustellen handele, die präzise miteinander koordiniert werden müssen, wurde den Zuhörern anschaulich vermittelt — und auch, dass Wuppertal mit diesem gewaltigen Bauprojekt etwas total Neues gewagt habe. „Der Mensch hat ein Recht auf etwas Schönes, und schöne Städte locken Besucher an“. sagte Eiting.

Auf der Ebene über dem Busbahnhof soll die Mall zum Einkaufen, Sitzen im Freien und gemütlichem Beisammensein einladen, der Wall künftig mehr Einkaufsstraße als Bushaltestelle sein.

Das Factory Outlet Center macht eine weitere Baustelle in der ehemaligen Bundesbahn-Direktion nötig: Fahrstuhlschächte, Fußgängerabgänge, die Brücke über die B7. Die Parkplätze an der Bahnhofstraße unterhalb der Stadthalle sollen zum Monatsende verschwinden und durch den neuen Parkplatz an der Dessauer Straße oberhalb des Intercity-Hotels ersetzt werden.

„Das Bahnhofsgebäude bleibt zunächst so, wie es ist“, sagte Eiting. „Die Bahn investiert zunächst in die Verbesserung des Schienennetzes. Das ist wohl wichtiger als die Schönheit des Hauptbahnhofes.“

Die Neugierde der Teilnehmer auf die Großbaustelle teilen übrigens wohl viele: Bis Juli sind die von der Wuppertal Touristik organisierten Rundgänge bereits ausgebucht. Ein weiterer Höhepunkt für Baustellen-Fans dürfte im September anstehen: Im Rahmen von 24 Stunden live ist „Die Baustelle mit Musik“ geplant.