Leuchtturmprojekt Döppersberg: Bürger haben viele Fragen
Thomas Eiting vom Presseamt führte interessierte Bürger über Wuppertals Großbaustelle und erläuterte Hintergründe.
Wuppertal. Etwa 20 interessierte Bürger kamen am Samstagvormittag am Info-Pavillon zusammen, um sich bei einer öffentlichen Besichtigung über die Baustelle und den aktuellen Fortschritt am Döppersberg zu informieren. Neben allerhand Wissenswertem über das Großprojekt, ging es Thomas Eiting vom Wuppertaler Presseamt vor allem um Erklärungen. Zum Beispiel, warum es für Wuppertal so wichtig ist, das Projekt trotz Mehrkosten in Höhe von 35 Millionen Euro zu verwirklichen.
Damit reagierte er auf die Bemühungen der Initiative „Döpps105“, die sich die Kostendeckelung beim Umbau des Döppersbergs zum Ziel gemacht hat und einen Bürgerentscheid anstrebt. Die Initiative hat vor, den am 18. November zu erwartenden Ratsbeschluss zu den 35 Millionen Euro Mehrkosten rückgängig zu machen. Eiting gab direkt zu Beginn der Führung zu bedenken: „Hätte ein Bürgerbegehren Erfolg, dann gäbe es auch keinen neuen Döppersberg. Das ist einfach so.“
Auf dem Weg zur Baugrube machte Eiting dann zunächst vor dem denkmalgeschützten Gebäude der ehemaligen Bahndirektion Halt. Am Bauzaun angekommen und mit Blick auf das historische Bahnhofsgebäude, veranschaulichte der Pressesprecher einen der Gründe für die Mehrkosten: „Erst nachdem der in den 60er-, 70er-Jahren hinzugefügte Vorbau und der alte Vorplatz abgerissen waren, haben wir festgestellt, dass sie auf einer sogenannten Nase errichtet worden waren. Damit der Bahnhof nicht abrutscht, muss eine Absicherung gebaut werden.
Gleichermaßen verhält es sich mit Gleis 1“, sagte Eiting. Die Frage, warum das denn nicht vorher untersucht worden sei, wartete er nicht ab, sondern ergänte: „Manchmal muss man ein Risiko eingehen. Wenn wir alles im Vorfeld komplett abgesichert hätten, wäre das Budget weg gewesen, bevor die Arbeiten begonnen hätten.“
Schließlich mündete die Führung in eine Diskussion und Eiting beantwortete die Fragen der verunsicherten Bürger. So wollte Hildegard Edelbrock wissen, warum nicht eine abgespeckte Version des neuen Döppersbergs möglich sei.
„Das Projekt ist in sich geplant. Es können jetzt nicht einfach einzelne Teilstücke wieder gestrichen werden. Das würde eine komplette Neuplanung und somit eine Zeitverzögerung von mindestens zwei bis drei Jahren nach sich ziehen“, lautete die Antwort des Stadtsprechers.
Annemarie Rauhaus fragte: „Drei Jahre Komplettsperrung der B7, wie soll das denn bitteschön funktionieren?“
Eitings Antwort: „Ob Komplett- oder Teilsperrung macht eigentlich keinen Unterschied. Es wird auf jeden Fall in der Anfangszeit zu Staus kommen. Doch lieber nur über drei als über sechs Jahre hinweg.“