Der Hoppeditz ist erwacht - Jecken feiern Sessions-Auftakt
Die Jecken feiern den Auftakt der Session im Brauhaus und verabschieden das alte Prinzenpaar.
Wuppertal. Normal ist elf Uhr elf. Aber normal können auch Düsseldorfer und Kölner. So war es an diesem Sonntag, am Elften im Elften, bereits elf Minuten nach dem üblichen karnevalistischen Glockenschlag, als vier Männer mit Narrenkappe eine Bahre ins Wuppertaler Brauhaus trugen. Auf der Liege ruhte sanft — theoretisch seit Aschermittwoch — der Hoppeditz. Nun muss man der Ehre halber zugeben, dass dieser Hüpfknirps, der traditionell am Martinstag aus monatelangem Schlaf erwacht, ursprünglich ein Düsseldorfer Kind war. Aber Karneval fängt nun mal da an, wo man mindestens ein Auge zuzudrücken weiß.
Nun, et hätt mal wieder jut jejange, und so hatte auch Wuppertals Hoppeditz keine Mühe, nach einigem Räkeln putzmunter auf die Tanzfläche zu steigen und mit lockerer Akrobatik die Session 2012/13 einzuleiten. Die ist nun zwar elf Minuten kürzer als in anderen Städten, weil die Öffnungszeiten des Brauhauses einen Kompromiss verlangten, aber die muntere Stimmung im Saal gab Hoffnung, dass der Verzug im Verlauf der fünften Jahreszeit allemal aufgeholt wird.
Da blieb dann am Sonntag sogar noch Zeit für einen Rückgriff auf 1979: Zum alten Schlager „Dschingis Khan“ legte die Wuppertaler Prinzengarde den Eröffnungstanz der Session aufs Parkett und das war zugleich ein Ständchen für Gardemitglied Jessica, die am Elften im Elften Geburtstag hat. Adel verpflichtet, auch wenn er nur jecker Natur ist.
Während Uwe Lischke, Präsident vom Carneval Comitee Wuppertal, bei den Ansagen vor vollem Haus schon fast die Stimme brach, hatte das scheidende Prinzenpaar Birgit II. und Michael IV. durchaus noch Kraft für die letzten Worte. Die waren nichts als „Dank für viele, viele schöne Stunden in Wuppertal und außerhalb Wuppertals“. Damit ist die Bahn frei für eine neue Session unter neuen hochherrschaftlichen Tollitäten. Wenn man von der guten Laune am Sonntag im Brauhaus ausgehen darf, dann stehen die Sterne gut für einen weiteren Wuppertaler Karneval, auch wenn dieses Mal die Jahreszahl nicht auf Elf endet.