Rund um Vohwinkel: Geschichten, Feste, Orte
Wappen-Kult: Der Vohwinkeler Fuchs
2006 war ein ganz besonderes Jahr im Wuppertaler Westen, der Stadtteil feierte 650 Jahre Vohwinkel: Im Februar 1356 war der Ort, in der Verkaufs-Urkunde des Ritters Heinrich von Schönrode als Gut Vowynkele bezeichnet, an das geistliche Stift zu Gräfrath verkauft worden. Diese Urkunde ist das erste Dokument, das zweifelsfrei auf den heutigen Wuppertaler Stadtteil hindeutet. Als umfangreichstes Werk zur Entwicklung des Ortes gilt „Die Geschichte der Stadt Vohwinkel“ von Schulrat Ziegler aus dem Jahr1929.
Der Vohwinkeler Flohmarkt ist weit über Wuppertals Stadtgrenzen hinaus bekannt und zieht seit vier Jahrzehnten alljährlich Ende September zwischen 200.000 und 300.000 Besucher zum größten Trödelspektakel auf die Kaiserstraße. Ob das Fest auch im kommenden Jahr stattfinden wird, ist nach dem angekündigten Rücktritt der Organisatoren der Arbeitsgemeinschaft Vohwinkeler Vereine (AGVV) derzeit noch offen.
Als gastfreundlich und offen gilt Vohwinkel vielleicht auch dank seiner zentralen Verkehrslage und guten Erreichbarkeit. In kaum einem Stadtteil treffen so viele Schienennetze aufeinander, und bis vor wenigen Jahrzehnten war das Zentrum an gleich mehrere Eisenbahnlinien und die Straßenbahn angeschlossen. In diesem Jahr feierte der Westen 170 Jahre Eisenbahn und seine Tradition als Verkehrsknotenpunkt.
Bürgerschaftliches Engagement wird groß geschrieben im Wuppertaler Westen. Dort engagieren sich mehr als 40 Vereine, Stiftungen und private Sponsoren nicht nur für Gesang, Sport und Unterhaltung, sondern stecken Geld, Zeit und Arbeitskraft in den Erhalt von Einrichtungen im Stadtteil, die es ohne sie nicht mehr geben würde: Beispielsweise wird die Jugendarbeit unterstützt, der Verein Bürgerbad setzt sich für das Hallenbad an der Ehrenhainstraße ein, der Förderverein Freibad Vohwinkel kümmert sich um das Traditionsbad an der Gräfrather Straße, die Aktion V um Blumenschmuck, zahlreiche Fördervereine unterstützen Schulen und Kindergärten.
Dornap, Hahnenfurth: Der Kalkabbau hat eine lange Tradition und die Landschaft im Wuppertaler Westen geprägt. Die Kalkwerke Oetelshofen (Archiv-Foto: Moritz Iseke vom Unternehmen) nutzen die Kulisse auch für Kultur: Unvergessen sind das Motocross-Event und das Razorlight-Konzert. Wim Wenders drehte Szenen seines „Pina“-Films im Steinbruch.
Entlang Kaiser-, Vohwinkeler und Bahnstraße gibt es zahlreiche inhabergeführte Fachgeschäfte, Supermärkte, Drogerien, Bäcker, Friseure, Juweliergeschäfte, Optiker, Buch- und Zeitschriftenläden, Reisebüros, Experten für Schuhe und Haushaltswaren. „Der Branchenmix stimmt hier noch“, sagt Erika Osenberg, Vorsitzende der Aktion V, Werbegemeinschaft Vohwinkel, die gleichwohl eine steigende Zahl von Spielhallen kritisiert. Beliebt sind auch die gastronomischen Adressen, Restaurants, Imbissstuben, Lokale und Cafés.