Die Opfer zu verhöhnen ist ein schlechter Dienst am christlichen Glauben
Ein Kommentar von Peter Kurz zu den Aussagen des Salzburger Bischofs Andreas Laun über die Loveparade.
Katastrophen machen fassungslos. Dass Gott selbst größte Übel wie den Tsunami von 2004 mit 231000 Toten zulässt ohne einzugreifen - daran verzweifeln auch Theologen. Erklärungsversuche zu dieser Theodizeefrage füllen Bände. Am Ende steht die Ratlosigkeit und der Versuch, tröstende Worte zu finden. Das ist ehrenwert. Gar nicht ehrenwert sind die Worte des Salzburger Bischofs Laun zur Duisburger Katastrophe. Er dreht den Spieß um und bringt Gott als aktiv Handelnden ins Spiel. Den aus Liebe strafenden Gott, der dem Treiben der Loveparade ein Ende setzen wolle. So verhöhnt er die Opfer. Und erweist dem christlichen Glauben einen schlechten Dienst. Schon das göttliche Nichteingreifen bei Katastrophen lässt die Menschen am lieben Gott verzweifeln. Das gilt umso mehr für einen strafenden Gott, wie ihn der Bischof im Sinn hat.