Neues Gutachten zur Loveparade liegt vor
Duisburg (dpa). Zu den Ursachen der Duisburger Loveparade-Katastrophe mit 21 Toten und über 500 Verletzten liegt das Gutachten des britischen Panik-Experten Keith Still jetzt vor.
Still ist Professor für Massendynamik und Massenmanagement an der Buckinghamshire New University. Das Gutachten sei auch an die Verteidiger der 17 Beschuldigten geschickt worden, bestätigte der Duisburger Staatsanwalt Rolf Haferkamp einen entsprechenden Bericht der „Rheinischen Post“. Es gebe keine Hinweise für eine Ausweitung der Ermittlungen.
Aussagen zu den Inhalten machte Haferkamp nicht. Die Zeitung schrieb, das Gutachten könnte vor allem die Polizeiführung, möglicherweise auch Mitarbeiter des Veranstalters weiter belasten. Auch die „Bild“-Zeitung (Mittwoch) berichtet, das Gutachten weise der Polizei und dem Veranstalter die Hauptschuld an dem Unglück zu.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen der Katastrophe gegen insgesamt 17 Beschuldigte - elf Stadtbedienstete, Mitarbeiter des Veranstalters und einen Polizisten. Ob es in diesem Jahr noch eine Anklage geben wird, wollte Staatsanwalt Haferkamp weiter nicht zusagen.